Tag für Tag
arbeiten Menschen in der Fischereiindustrie unter unmenschlichen Bedingungen.
Körperliche Gewalt und Zwangsarbeit sind an der Tagesordnung. Die so
produzierten Fischerzeugnisse landen auch in deutschen Supermarktregalen. Die
Bundesregierung steht in der Verantwortung.
In der
Antwort der Bundesregierung auf unsere Kleine Anfrage zeigt sich die
Bundesregierung besorgt über die Zustände auf Fischtrawlern in Südostasien.
Jedoch unternimmt sie selbst nicht genug gegen die menschenverachtenden
Arbeitsbedingungen. Die Bundesregierung versteckt sich hinter EU-Gesetzgebung
und UN-Prozessen anstatt die eigenen Einflussmöglichkeiten zu nutzen - setzt
auf Freiwilligkeit anstatt auf verpflichtende Standards. Sie versucht zudem die
eigene Verantwortung kleinzureden. Dabei ist Deutschland
in der EU drittwichtigster Abnehmer thailändischer Fischereierzeugnisse. Die
Fischerei ist ein weiteres Beispiel dafür, dass die Bundesregierung die
verheerenden Zustände in internationalen Lieferketten nicht wirksam bekämpft.
Das schadet
auch Konsumentinnen und Konsumenten in Deutschland. Für Verbraucherinnen und
Verbraucher ist es beinahe unmöglich herauszufinden, unter welchen Bedingungen
Fisch gefangen und verarbeitet wurde. Die meisten Siegel für Fischprodukte decken
soziale Kriterien unzureichend oder gar nicht ab. Die Bundesregierung ist sich
der Informationslücke bewusst, schließt gesetzliche Maßnahmen zur Verbesserung
der Lage jedoch aus.
Zwar
versichert die thailändische Botschafterin im persönlichen Gespräch, dass ihre
Regierung das Problem ernst nehme. Die konkrete Regierungsarbeit Bangkoks nimmt
aber die Fischereiunternehmen bislang kaum in die Pflicht. Die thailändische
Regierung sollte in Zusammenarbeit mit den europäischen Staaten und der
Zivilgesellschaft ernsthafte Lösungsansätze erarbeiten, um wirksam gegen die
Menschenrechtsverletzungen in der Fischereiindustrie vorzugehen.
Die Antwort
auf unsere kleine Anfrage finden Sie im Anhang.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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