25. Juni 2014

URANABBAU: ENORME SCHÄDEN FÜR MENSCH UND UMWELT

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IPPNW PRESSEMITTEILUNG
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Datum: 25.06.2014
URANABBAU: ENORME SCHÄDEN FÜR MENSCH UND UMWELT
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Fachtagung zu den Gesundheitsfolgen ionisierender Strahlung beim
Uranbergbau

Die Ärzteorganisation IPPNW fordert den Uranbergbau weltweit zu beenden,
die Minen still zu legen und massiv in die Renaturierung und
Rehabilitation der strahlenverseuchten Landschaften zu investieren, um
weitere gesundheitliche Schäden für die Bevölkerung abzuwenden.
Mediziner, Wissenschaftler und Umweltexperten hatten sich vergangenes
Wochenende auf Einladung der IPPNW, der Gesellschaft für Strahlenschutz
und des Kirchlichen Umweltkreis Ronneburg mit den Folgen des Uranbergbaus
in Deutschland befasst. "Jedes Glied der Nuklearen Kette stellt für sich
eine gesundheitliche Bedrohung dar - vom Uranbergbau über die
industrielle Aufbereitung, den Transport radioaktiver Stoffe quer über
den Globus, die unsichere zivile Nutzung, die menschenverachtende
militärische Nutzung bis hin zum ungelösten Problem des Atommülls. Der
einzig sichere Ort für Uran ist tief unter der Erde - dort sollten wir
ihn auch lassen", erklärte Dr. Alex Rosen, Kinderarzt und
Vorstandsmitglied der IPPNW.

Themen der Tagung im ehemaligen Bergbaugebiet in Ronneburg waren die
gesundheitlichen Folgen des Uranbergaus für die Bergleute und Anwohner,
deren Kampf um Anerkennung und Kompensation sowie die schwerwiegenden
ökologischen Folgen der Uranindustrie. Auch strahlungsgeschädigte
ehemalige Bergleute nahmen an der Tagung teil und berichteten über ihre
individuellen Schicksale, die mangelnden Schutzmaßnahmen gegen
radioaktive Strahlung und die Verdrängungstaktik der
Berufsgenossenschaften in der Anerkennung von strahlenbedingten
Berufskrankheiten.

Zwischen 1946 und 1990 baute die Firma Wismut im sächsischen Erzgebirge
und im thüringischen Vogtland radioaktives Uranerz ab. Die Wismut wurde
so zum größten Lieferanten von spaltbarem Material für das sowjetische
Atomwaffenprogramm. Nach der Wende wurde der Uranbergbau auf Grund der
hohen Gefährdung für die Bergarbeiter und Anwohner gestoppt und mit der
Beseitigung der immensen Umweltschäden begonnen, die knapp 45 Jahre
Raubbau in der Region hinterlassen hatte: Für mehr als 7 Millliarden Euro
müssen seitdem strahlende Abfallhalden, radioaktive Schlacketeiche und
einsturzgefährdete Minen gesichert und vor weiterer Erosion geschützt
werden. Zusätzlich wurde durch den Bergbau gesundheitsschädigendes
Radongas freigesetzt, das dauerhaft durch Lüftungsanlagen von bewohnten
Gebieten fern gehalten werden muss. Die Aufbereitung des Grundwassers, das
durch die Minen ständig kontaminiert wird, muss wohl noch viele
Jahrhunderte fortgeführt werden. Rechnet man die sozialen, medizinischen
und umwelttechnischen Kosten zusammen, war der Uranbergbau für die Region
neben allem menschlichen Leid auch finanziell gesehen ein enormes
Minusgeschäft, für das noch viele Generationen zahlen werden müssen.

In Deutschland wird zwar damit begonnen, die Hinterlassenschaften des
düsteren Kapitels des Uranbergbaus aufzuarbeiten, doch in anderen
Ländern, insbesondere in Afrika, wird weiter Uran geschürft. Gäste aus
Südafrika, Australien und Niger berichteten auf der Tagung in Ronneburg
über die derzeitige Situation des Uranbergbaus in ihren Ländern. In
vielen Uranminen in Entwicklungsländern herrschen menschenverachtende
Zustände, während die mit der Uranschürfung verbundenen
Umweltkatastrophen konkrete gesundheitliche Auswirkungen auf die
Lokalbevölkerung haben, deren Siedlungen zum Teil auf radioaktiven
Abraumhalden errichtet wurden und die täglich mit den strahlenden
Hinterlassenschaften des Uranbergbaus konfrontiert wird.

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