8. Januar 2025

„CCS ist ein Irrweg“ | Greenpeace Nachrichten

„CCS ist ein Irrweg“ | Greenpeace Nachrichten

Mit Plakat und aufblasbarer CO2-Wolke machten Greenpeace-Aktive die Besuchenden der weltgrößten CCS-Messe auf die Risiken der geplanten Endlagerung aufmerksam

Mit einer überdimensionalen, luftbefüllten CO2-Wolke protestierten Greenpeace-Aktive Ende Oktober bei der größten Messe für Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS) in Hamburg. Gegen die kostspielige Scheinlösung CCS demonstrierten sie auch im November in Berlin, wo der Ausschuss für Klimaschutz und Energie über die Novelle des Kohlenstoffspeichergesetzes beraten hat. Trotz Kritik des Sachverständigenrats Umweltschutz könnte CCS in Deutschland erstmals erlaubt werden. Wird die Novelle verabschiedet, darf Kohlenstoffdioxid aus Industrieprozessen bei der Produktion abgeschieden und über Pipelines zu Deponien im Nordseeboden transportiert werden. „Diese Lagerung ist weder wirtschaftlich noch sicher“, erklärt Karsten Smid, Experte für Klima und Energie von Greenpeace. Hinzu kommt, dass Leckagen am Meeres-grund zu lokalen Versauerungen führen können, denn CO2 und Wasser bilden Kohlensäure. Das kann tödliche Folgen für dort lebende Mikroorganismen oder Muscheln haben. Noch dazu ist diese Risikotechnologie teuer: Maßnahmen zur Abscheidung und Speicherung von Kohlenstoffdioxid könnten bis 2045 allein in Deutschland Kosten von bis zu 81,5 Milliarden Euro verursachen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Fossil-Exit-Forschungsgruppe im Auftrag von Greenpeace. „Der Einstieg in die unerprobte CO2-Endlagerung in der Nordsee im großtechnischen Maßstab ist ein industriepolitischer Irrweg“, schlussfolgert Smid und ergänzt: „Statt solch gefährliche Technologien einzusetzen, müssen wir die Emissionen senken und in natürliche CO2-Senken – wie etwa Moore – investieren, nur so können wir Klima- und Artenkrise lösen.“

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