Eine englischsprachige
Veröffentlichung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR)
hatte die mediale Aufmerksamkeit in den vergangenen Tagen auf einen
vermeintlichen Zusammenhang zwischen Windenergienutzung und dem Rückgang
von Insektenbeständen gelenkt. In einem ausführlichen Infopapier nimmt
der Bundesverband WindEnergie (BWE) die Aussagen der Studie unter die
Lupe und vergleicht den Beitrag der Windenergie zum Insektenrückgang mit
dem Einfluss anderer menschengemachter Einflussfaktoren. Fest steht:
Der Einfluss der Windenergie auf die Insektenpopulationen ist zu
vernachlässigen.
Bereits in einer kurzfristig veröffentlichten Pressemitteilung hatte der BWE auf die methodischen Schwächen der DLR-Veröffentlichung hingewiesen. In einem ausführlichen Hintergrundpapier werden
nun weitere Informationen zum Thema Insektensterben aufbereitet
dargestellt. Darüber hinaus werden die Kernaussagen der
DLR-Veröffentlichung zusammengefasst, im Licht anderer
wissenschaftlicher Erkenntnisse bewertet und durch eine
BWE-Positionierung abgerundet.„Schaut man sich die eigentlichen Gründe für das Insektensterben in Deutschland an, ist die Windenergie zu vernachlässigen. Stattdessen wird schnell klar, dass die immer intensivere Landbewirtschaftung u.a. durch den Einsatz von Pestiziden, Herbiziden und Düngemittel sowie durch die Zunahme von Monokulturen die Hauptursache des Bestandsrückgangs darstellt. Wer Insekten schützen will, sollte hier den Hebel ansetzen. Das bestätigen auch die Ergebnisse des Internationalen Insektenschutzsymposiums 2018“, kommentiert Wolfram Axthelm, Geschäftsführer Bundesverband WindEnergie anlässlich der Veröffentlichung des BWE-Infopapiers.
In der vergangenen Woche hatten sich neben dem BWE auch einige entomologische Fachexperten zu Wort gemeldet, die die Ergebnisse der DLR-Studie in Zweifel zogen. Sie verwiesen darauf, dass eine Analyse der Tötungszahlen die falsche Herangehensweise sei. Stattdessen sei es wichtig, geeignete Lebensräume für Insekten zu schaffen und zu schützen. Mit diesen Lebensräumen sei eine Stabilisierung der fortpflanzungsfreudigen Insektenpopulationen möglich.
„Windenergieprojekte schaffen schon heute durch naturnahe Kompensations- und Ausgleichsflächen neue Lebensräume für bedrohte Tier-, Pflanzen und Insektenarten. Gleichzeitig haben die in Deutschland installierten Windenergieanlagen alleine im Jahr 2018 CO2-Emissionen in Höhe von 72 Millionen Tonnen eingespart. Die deutsche Windenergie erbringt einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz und unterstützt so die Populationserhaltung auch im Bereich der Insekten“, macht Wolfram Axthelm erneut deutlich.
BWE-Infopapier: Windenergie und Insekten

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