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27. Dezember 2018
Hitze, Dürre, Solarstromrekord – 2018 wird Klimawandel greifbar
2018 verzeichnet Solarstrom-Rekordernte: Hohe Sonnenscheindauer beschert Betreibern der mehr als 1,7 Mio. Solarstromanlagen 18 Prozent mehr Ertrag als im Vorjahr / Photovoltaik-Zubauziel der Bundesregierung erstmals seit 2013 wieder erreicht / Klimaziele erfordern Vervielfachung des Solarenergie-Ausbaus
Berlin, den 27. Dezember 2018 – Das Jahr 2018 steht für Hitze im Sommer, Dürre von April bis Dezember – und für einen neuen Solarstromrekord: Erstmals wurden in Deutschland innerhalb eines Jahres mehr als 46 Milliarden Kilowattstunden Solarstrom erzeugt. Das ist ein Zuwachs von 18 Prozent gegenüber 2017. Damit deckt die Photovoltaik acht Prozent des Bruttostromverbrauchs. „Gerade in den heißen Sommermonaten, als viele konventionelle Kraftwerke wegen steigender Temperaturen von Flussgewässern ihre Leistung drosseln mussten, trug die Photovoltaik maßgeblich zur Stromversorgung in Deutschland bei“, erläutert Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft. Der überwiegende Teil neuer Solarstromanlagen werde inzwischen gemeinsam mit einem Speicher installiert.
So erfreulich der Solarstromrekord für die Betreiber der mehr als 1,7 Millionen Solarstromanlagen sei, so besorgniserregend seien die Wetterdaten zugleich, sagt Körnig. 2018 könnte das wärmste und trockenste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881 werden. Körnig mahnte, dass die Bundesregierung aus den Schäden und Lasten des zu Ende gehenden Jahres kluge Energiepolitik ableiten solle.
„Das Jahr 2018 war ein erneuter Weckruf. 2019 muss zu einem Jahr der Entscheidung werden: Ein Fahrplan für den Kohleausstieg muss gesetzlich ebenso besiegelt werden wie verbindliche Ausbauziele für Erneuerbare Energien in den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität – untersetzt von einem stimmigen Maßnahmenplan. Verbraucher, Wirtschaft und Finanzwelt brauchen jetzt klare Investitionssignale von der Politik. Unsere Branche steht bereit: Wenn die Politik jetzt für verlässliche und faire Investitionsbedingungen sorgt und Solarenergie und Speicher von unsinnigen Marktbarrieren befreit, dann wird der Umstieg auf saubere Energie und saubere Mobilität gelingen“, sagt Körnig. Keine andere Energieform erfreue sich einer höheren Akzeptanz in der Bevölkerung, quer durch alle Wählerschichten.
Sinkende Preise haben die Photovoltaiknachfrage im zu Ende gehenden Jahr 2018 beflügelt. Der Bundesverband Solarwirtschaft geht davon aus, dass die Photovoltaik-Nachfrage um rund 50 Prozent gegenüber 2017 gewachsen ist und Solarstromanlagen mit einer Leistung von mehr als 2,5 Gigawatt in Deutschland neu installiert wurden. Damit wird erstmals seit 2013 das Zubauziel der Bundesregierung für Photovoltaik wieder erreicht.
Der Bundesverband lobte die von der Bundesregierung jüngst beschlossenen Sonderauktionen für Solarparks als einen Schritt in die richtige Richtung. „Wenn wir unsere Klimaziele ernst nehmen, müssen wir das Zubautempo allerdings nochmals mindestens verdreifachen“, erklärt Körnig. Im Wärmesektor sei der Nachholbedarf noch größer, EE-Mindeststandards im Falle der Heizungssanierung längst überfällig. Bei der Elektromobilität erwartet der Bundesverband Solarwirtschaft 2019 einen Durchbruch und davon ausgehend zusätzliche Wachstumsimpulse für die Nachfrage für die Installation preiswerter Solarstromtankstellen. Körnig: „Eine konsequente und intelligent gesteuerte Energiewende bietet erhebliche Wertschöpfungschancen. Gerade auch in strukturschwachen Regionen könnte sie zahlreiche Jobs sichern und Deutschland im längst entbrannten internationalen Wettbewerb um entscheidende Zukunftstechnologien den Anschluss sichern.“
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