„Seit
Jahren dreht Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen an der
Rüstungsspirale. Die Verteidigungsausgaben steigen, Milliardenaufträge
werden an die Rüstungsindustrie vergeben. Doch kaum ein Tag vergeht, an
dem die Ministerin nicht teure Nachbesserungen oder mangelhafte
Rüstungsprojekte eingestehen muss. Diese Mängel sollen nun offenbar den
tausenden Beschäftigten im Beschaffungsamt der Bundeswehr in Koblenz in
die Schuhe geschoben werden“, erklärt Matthias Höhn,
sicherheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, zu
Medienberichten über eine geplante Umstrukturierung des
Beschaffungswesens der Bundeswehr. Höhn weiter:
„Wer die
Beschaffungsprobleme bei der Bundeswehr beheben will, sollte nicht auf
dem Rücken der Beschäftigten mit Gedanken an Privatisierungen spielen,
sondern den Aufrüstungskurs beenden. Der Verteidigungshaushalt ist in
von der Leyens Amtszeit um über 20 Prozent gestiegen. Grund genug, um in
den Chefetagen der Rüstungskonzerne die Sektkorken knallen zu lassen.
Selten war das ‚Marktumfeld‘ für die Rüstungsindustrie rosiger als unter
der derzeitigen Ministerin. Aber immer, wenn Rüstungsprojekte um
Milliarden teurer werden als vom Ministerium zugesagt und von der
Industrie versprochen, wird die Kritik auf die Beschäftigten in Koblenz
abgewälzt. Damit stiehlt sich von der Leyen aus der Verantwortung.
Im
Koalitionsvertrag bleiben CDU/CSU und SPD vage, dabei sind die
Planungen, die bisherige Struktur in Koblenz zu zerschlagen oder sogar
zu privatisieren, offenbar weit fortgeschritten. Dieser Weg ist der
falsche, um die Effizienz der Behörde zu erhöhen und für Personal
attraktiver zu werden. Gerade erst ist der Goldman-Sachs Banker Jörg
Kukies zum verbeamteten Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen
ernannt worden. Berichte über mangelnde Attraktivität seines neuen
Arbeitsgebers sind nicht überliefert. Von der Leyen sollte das Gespräch
mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Beschaffungswesen der
Bundeswehr suchen, statt Unsicherheit unter den Beschäftigten zu
verbreiten.“
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