29. Dezember 2015

Universität Koblenz · Landau - Campus Koblenz Raum D239, Dienstag, 12. Januar 2016 um 14:00

Die libertäre Pädagogik hat ihre Wurzeln im 19.Jahrhundert und ist im Kontext der anarchistischen Bewegung entstanden. Die Alternativschulbewegung und auch die Reformpädagogik des 20. Jahrhunderts schöpfen aus dieser Freiheitspädagogik bis heute zentrale Impulse: Pädagogischer Optimismus, Freiheit des Kindes, Selbstbestimmung als Voraussetzung für gelingendes Lernen, Inklusion statt Selektion. Der Lernkulturwandel, der in der Pädagogik und Erziehungswissenschaft seit vielen Jahren begründet und verkündet wird, wurde bereits im 19.Jahrhundert von Anarchistinnen und Anarchisten gelebt und entwickelt. In dieser Tradition steht auch eine libertäre Schulkritik, die das traditionelle Staatsschulsystem als Mythos beschreibt ­ d.h., das System Schule ist mit seinen selbstgestecken Ziel überfordert und versucht hoheitlich ein Bild aufrecht zu erhalten, dass nicht der Wirklichkeit entspricht. Der Referent ist Erziehungswissenschaftler und Pädagoge und stellt die libertäre bzw.anarchistische Pädagogiktradition, die bis heute im deutschen Sprachraum nur marginal wahrgenommen wird ­ im Gegensatz zum angelsächsischen Raum ­ in einen historischen und systematischen Kontext und diskutiert die Bedeutung für die Gegenwart.

Ulrich Klemm ist Sozialwissenschaftler, Hochschullehrer, Erwachsenenpädagoge und Unternehmensberater. Er gründete 1991 den Verlag Klemm+Oelschläger (Münster/Ulm) und veröffentlichte zahlreicher Bücher und Beiträge zum Anarchismus und zur libertären Pädagogik.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...