Syrien:
Inzwischen liegt uns das Mandat für den Syrieneinsatz auch im Parlament vor. Ich halte es für eine Zumutung, dass die Bundesregierung den Text des Mandats erneut zuerst an die Presse verteilt hat und dann erst dem Parlament zugänglich gemacht hat. Wenn man Parlamentsarbeit ernst meint, dann ist das kein vernünftiges Verfahren. Wir werden in dieser Woche ein Schnellverfahren haben, um dieses Mandat zu beschließen. Für uns steht die Solidarität mit Frankreich völlig außer Frage. Solidarität heißt aber nicht, dass man kein ordentliches parlamentarisches Verfahren durchführt, heißt nicht, dass man vorschnell entscheidet. Solidarität kann auch heißen, dass man den Partner darauf aufmerksam macht, dass er möglicherweise jetzt einen Fehler begeht.
Inzwischen liegt uns das Mandat für den Syrieneinsatz auch im Parlament vor. Ich halte es für eine Zumutung, dass die Bundesregierung den Text des Mandats erneut zuerst an die Presse verteilt hat und dann erst dem Parlament zugänglich gemacht hat. Wenn man Parlamentsarbeit ernst meint, dann ist das kein vernünftiges Verfahren. Wir werden in dieser Woche ein Schnellverfahren haben, um dieses Mandat zu beschließen. Für uns steht die Solidarität mit Frankreich völlig außer Frage. Solidarität heißt aber nicht, dass man kein ordentliches parlamentarisches Verfahren durchführt, heißt nicht, dass man vorschnell entscheidet. Solidarität kann auch heißen, dass man den Partner darauf aufmerksam macht, dass er möglicherweise jetzt einen Fehler begeht.
Für uns ist klar, ISIS muss man zwar
militärisch bekämpfen, kann man aber nur politisch besiegen. Deswegen würde es
jetzt darauf ankommen, die Wiener Gespräche ernst zu nehmen. Das heißt
einerseits über eine politische Strategie zu reden und andererseits auch über
militärische Aspekte dieser politischen Strategie. Was die Bundesregierung uns
jetzt vorlegt, führt dazu, dass wir womöglich in einen Krieg hineinstolpern,
der vorschnell ist, der planlos ist und der im Zweifelsfall sogar
kontraproduktiv ist.
Viele Fragen sind offen. Erstens: Was ist die
Rolle von Assad? Zweitens: Was ist die Rolle von Putin? Drittens: Was ist die
Gesamtstrategie? Soll es einen Deal zulasten der Ukraine geben? All diese Fragen
hat die Bundesregierung bisher nicht beantwortet.
Und für uns sage ich sehr eindeutig: Assad, der
ein Massenmörder ist, der sein eigenes Volk mit Fassbomben bewirft und mit
Giftgas, gehört vor ein Kriegsverbrechertribunal und nicht an die Seite einer
Anti-ISIS-Koalition. Für uns ist klar: Es darf keinen Deal zulasten der Ukraine
geben. Es muss eine Gesamtstrategie geben. Und es muss eine Rechtsgrundlage
geben. Nur unter solchen Umständen kann man eine anständige Beratung
durchführen. Und so, wie die Situation jetzt ist, kann ich mir eine Zustimmung
zu einem solchen Mandat nicht vorstellen.
Klimakonferenz:
Gleichzeitig haben wir im Moment in Paris den
Klimagipfel. In Paris geht es wirklich um sehr viel. Es geht um das Überleben
des Planeten. Es geht um unsere Kinder und unsere Enkelkinder. Ich bin sehr
enttäuscht von der Rede der Bundeskanzlerin von gestern. Sie hat kein Wort
gesagt zum nationalen Kohleausstieg, kein Wort zu einer Vorreiterrolle
Deutschlands oder Europas. Die Bundeskanzlerin hat das fortgesetzt, was wir vom
G7-Gipfel kennen: dort über Dekarbonisierung
geredet und wenige Tage später in Deutschland den Kohleausstieg wieder
abgesagt.
Das ist keine verantwortungsvolle Politik, das
ist auch keine Politik zum Schutz der Erde, sondern das ist eine Politik der
viel zu kleinen Schritte. Die Bundeskanzlerin macht international große
Ansagen, doch im eigenen Land macht sie eine Klimaschutzpolitik, die diesen
Namen nicht verdient hat.
Wir verlangen, dass in Paris klare
Vereinbarungen getroffen werden, dass das CO2-Ziel völkerrechtlich
verabredet wird. Wir haben dazu übrigens Vorschläge gemacht, nämlich CO2-Grenzwerte
für Kohlekraftwerke, die wie beim Auto dazu führen würden, dass man den
Kohleausstieg realisieren kann, dass es Planbarkeit für die Unternehmen gibt
und dass man die CO2-Ziele auch tatsächlich einhalten kann.
Wir werden in dieser Woche darüber abstimmen
lassen, was die Bundesregierung in Person der Umweltministerin angekündigt hat,
nämlich die Dekarbonisierung voranzutreiben. Über
den Satz, den sie gesagt hat, den ich hier noch mal zitieren will: „Es wird
entscheidend sein, dass wir uns nach Paris verständigen, wie wir in Deutschland
den Ausstieg aus der Kohleverstromung in 20 bis 25 Jahren hinbekommen“ werden
wir in dieser Woche am Freitag namentlich abstimmen lassen. Hier müssen die
Koalitionsfraktionen zeigen, ob sie es ernst meinen, ja oder nein. In Paris
geht es ums Ganze, und es kommt darauf an, dass es dort zu tragfähigen
Beschlüssen kommt.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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