Hamburg, 4.
12. 2015 – Die verkehrsbedingten Stickoxidwerte (NO2) in Berlin
erreichen fast flächendeckend gesundheitsgefährdende Werte. Das ist das
Ergebnis einer von Greenpeace und der Universität Heidelberg
durchgeführten Stichprobe. Gemessen wurde insgesamt 41 Mal an
Hauptverkehrstrassen, in Innenräumen, Schulen und verkehrsberuhigten
Wohngebieten. Dabei wurden hohe NO2-Werte dokumentiert (http://gpurl.de/c6Icg). Laut aktuellem Forschungsstand hat NO2 einen von Feinstaub unabhängigen schädlichen Gesundheitseffekt (http://gpurl.de/1CuLq). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt daher den derzeit geltenden Jahresgrenzwert von 40µg/m3 deutlich zu senken (http://gpurl.de/hIWPe).
Stickoxide verursachen und verschlimmern Atemwegserkrankungen und
führen zu vorzeitigen Todesfällen. „Die Stadt Berlin muss handeln, den
gesundheitsschädlichen PKW-Verkehr reduzieren und die sauberen
Alternativen umsetzen“, fordert Greenpeace-Verkehrsexperte Daniel Moser.
Dieselmotoren schädlicher als Benziner
Der heute von Greenpeace in Hamburg veröffentlichte Maßnahmenplan „Im Kern Gesund“ (http://gpurl.de/KBBM4) kommt zu
dem Ergebnis, dass die Luft in deutschen Innenstädten mit einfachen
Mitteln in den kommenden zehn Jahren deutlich verbessert werden kann.
Der größte Verursacher gesundheitsschädlicher Abgase ist nach wie vor
der PKW- Verkehr. Hier hat sich in den vergangenen Jahren so wenig
geändert, dass auch die EU-Kommission mit Fahrverboten für Deutschlands
Innenstädte droht (http://gpurl.de/ysZ2d). „Das
Verbessern der Luftqualität würde auch deutliche Fortschritte beim
Klimaschutz im Verkehr bringen. Der Abgas-Skandal kann so als Chance für
einen Neubeginn in der Mobilität genutzt werden“, sagt Moser.
Der
schrittweise Abbau des Innenstadt-Autoverkehrs und die Vergrößerung der
Fußgängerzonen ist ein Ankerpunkt der Greenpeace-Strategie. Dazu kommt
ein Ausbau der E-Mobilität inklusive E-Bike Sharing, e-mobilen
Lieferverkehr und ÖPNV. Der private PKW-Verkehr wird im
Innenstadtbereich über eine nach Schadstoffklassen gestaffelte
Mautgebühr schrittweise heruntergefahren. Die Greenpeace-Strategie wurde
zusammen mit dem Stadtentwicklungs- und Verkehrsplanungs-Büro
‚urbanista‘ in Hamburg erarbeitet.
Andere EU Städte gehen mit Maßnahmen für bessere Luft und weniger Autos voran
In vielen
Städten innerhalb der EU wurde in den vergangenen Jahren der PKW-Verkehr
- und damit auch die Schadstoffe - erfolgreich reduziert. London konnte
durch die Einführung der ‚Congestion Charge’ die Luftqualität in der
Stadt deutlich verbessern. Die Stadt Oslo erlaubt ab 2019 keine privaten
PKW mehr in der Innenstadt und will dafür ÖPNV und Radverkehr deutlich
ausbauen.

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