Wir begrüßen die Entscheidung von Greenpeace Energy.
Eine milliardenschwere Subventionierung des britischen AKW-Projekts
widerspricht nicht nur den EU-Wettbewerbsregeln. Sie ist angesichts der
unbeherrschbaren Risiken sowie der ungeklärten Frage der
Atommüll-Endlagerung unverantwortlich. Ein jahrzehntelang garantierter
Preis für Atomstrom bedeutet Wettbewerbsverzerrung auf dem europäischen
Strombinnenmarkt. Das britische Förderkonzept als Vorlage für
zukünftige Neubauvorhaben im Atombereich kann regenerative
Energien dauerhaft ausbremsen. Damit wird die Gefahr einer völlig
unsinnigen Renaissance der Atomkraft real. Bürgerinnen und Bürger der EU
würden diese Fehlentwicklung mit Risiken und dauerhaft hohen
Strompreisen bezahlen.
Wir ermuntern andere Energieversorger, dem Beispiel von Greenpeace Energy
zu folgen und ebenfalls Klage beim Gerichtshof der EU einzulegen. Wir
fordern die Bundesregierung auf, deutsche Unternehmen bei der
Klagevorbereitung zu unterstützen und endlich eine deutliche Haltung
gegenüber der Entscheidung der EU-Kommission einzunehmen. Österreich hat
bereits angekündigt, Klage einzureichen und weitere EU-Staaten werden
sich wohl anschließen. Die Bundesregierung muss die Interessen ihrer
Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen in Brüssel nicht nur vertreten,
sondern mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln auch verteidigen.
Wenn der Wirtschaftsminister stattdessen meint, sich mit Stillhalten bei
dieser Wettbewerbsverzerrung für das Stillhalten der Kommission bei
seinen weitreichenden EEG-Ausnahmen für die Industrie revanchieren zu
müssen, dann macht er zwei schwerwiegende Fehler für den Erfolg der
Energiewende.
Wir
werden erneut einen Antrag in den Bundestag einbringen, worin wir die
Bundesregierung auffordern, gegen die Subventionen für das AKW Hinkley
Point zu klagen. Zusätzlich fordern wir die Bundesregierung auf,
deutsche Energieversorgungsunternehmen ebenfalls zur Klage beim
Gerichtshof der EU zu ermuntern und zu unterstützen.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Deutschen Bundestag
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