„70
Jahre NATO sind kein Grund zum Feiern. Der Militärpakt selbst steckt in
einer tiefen Krise. Auch angesichts der jüngsten Invasion des
NATO-Mitglieds Türkei an der Seite einer islamistischen Soldateska in
Syrien ist die selbsterklärte Wertegemeinschaft NATO moralisch bankrott.
DIE LINKE fordert den Austritt aus den militärischen Strukturen der
NATO. Die NATO als kostspieliges Kriegsführungsbündnis muss aufgelöst
und ein kollektives Sicherheitssystem unter Einbeziehung Russlands
geschaffen werden. Die Bundesregierung muss die Vorschläge des
französischen Präsidenten Emmanuel Macron für ein Ende der
Konfrontationspolitik der NATO gegen Russland ernsthaft prüfen“, erklärt
Sevim Dagdelen, abrüstungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE.
Dagdelen weiter:
„Es ist falsch und fahrlässig, dass die
Bundesregierung auf Druck von US-Präsident Donald Trump noch mehr
Milliarden für die Aufrüstung verpulvert und jetzt auch noch anbietet,
bei einem wesentlich geringeren Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zu den
USA einen gleichhohen Beitrag wie Washington zu den
NATO-Gemeinschaftsausgaben beizusteuern. DIE LINKE fordert dagegen, die
deutschen Ausgaben für den militärischen Teil der Gemeinschaftsausgaben
der NATO einzusparen. Es ist wenig verwunderlich, dass die Zustimmung
für eine NATO-Bündnisverteidigung angesichts der Eskalationspolitik
gegen Russland und der Stationierung von NATO-Verbänden an der
russischen Grenze auch in der deutschen Bevölkerung immer weiter
erodiert.
Die Rüstungsausgaben aller 29 NATO-Staaten belaufen sich
auf fast 1.000 Milliarden Dollar, während das zum Hauptfeind
stilisierte Russland seinen Wehretat auf 61 Milliarden Dollar gesenkt
hat. Die Bundesregierung muss US-Präsident Donald Trump endlich die
Gefolgschaft verweigern und den Aufrüstungswahnsinn stoppen. Es wäre
auch eine sozialpolitische Katastrophe, den deutschen Wehretat auf über
85 Milliarden zu steigern, so wie es die Bundesregierung in der NATO
zugesagt hat, um zur stärksten Militärmacht auf dem europäischen
Kontinent aufzusteigen.“
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