Hamburg, 26. November 2019 – Heute
versammeln sich Landwirtinnen und Landwirte zur Demonstration in Berlin,
um gegen das Agrarpaket der Bundesregierung zu protestieren. Dazu
aufgerufen haben vom Bauernverband unabhängige Initiativen.
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) wird zu den
Protestierenden sprechen. Sie sieht die Verbraucherinnen und Verbraucher
in der Pflicht, die bereit sein müssten, höhere Preise für Lebensmittel
aus der heimischen Landwirtschaft zu zahlen. Es kommentiert
Greenpeace-Agrarexpertin Stephanie Töwe:
„Die Landwirtschaftsministerin und der
Deutsche Bauernverband machen es sich sehr leicht, wenn sie
Verbraucherinnen und Verbrauchern die Verantwortung für die Misere in
der Landwirtschaft zuschieben und ihnen vorwerfen, beim Lebensmittelkauf
zu geizig zu sein. Das ist ein durchsichtiges Manöver, um vom Versagen
der eigenen Politik abzulenken. Landwirtschaftliche Betriebe brauchen
klare und verlässliche Vorgaben und eine gezielte Förderung. Dann sind
sie auch in der Lage, so zu wirtschaften, dass sie Wasser, Tiere und
Klima schützen. Und Verbraucher wünschen sich gesunde Lebensmittel, die
so produziert wurden, dass keine Tiere leiden mussten oder Chemikalien
eingesetzt wurden, die das Artensterben vorantreiben.
Klimakrise und Artensterben machen sich
schon jetzt bemerkbar, auch in der Landwirtschaft. Es ist eine
gesamtgesellschaftliche Aufgabe, diese Krisen zügig in den Griff zu
bekommen. Dazu müssen auch Landwirtinnen und Landwirte bereit sein. Wenn
sich die Zeiten ändern, müssen sie mitgehen statt zu blockieren.
Tatsächlich hat die Politik auf Druck des Bauernverbands etwa die
Umsetzung der Nitratrichtlinie sei 26 Jahren verschleppt. Und sie lässt
zu, dass mit der Nutztierhaltungsverordnung geltendes Tierschutzrecht
gebrochen wird. Ministerin Klöckner muss endlich die jahrzehntelange
Versäumnisse in der Agrarpolitik aufarbeiten.“

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