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Hamburg, 24. Oktober 2019 – Laut Medienberichten kam es zu einem drastischen Vorfall. In einem Tierheim in Haldensleben in Sachsen-Anhalt warf
ein unbekanntes Paar eine große Hündin über den Zaun des Tierheims in
Satuelle. Sie erlitt schmerzhafte Verletzungen und ein Trauma. Um die
Besitzer bei solchen Taten zukünftig endlich identifizieren zu können,
fordert VIER PFOTEN eine verpflichtende Kennzeichnung und Registrierung
aller Hunde und Katzen.
„Es
ist erschreckend, welche Qualen Menschen immer wieder Tieren zufügen.
Sein Tier wie Abfall über den Zaun zu werfen, ist verwerflich und müsste
umgehend geahndet werden. Der aktuelle Fall zeigt wieder einmal, dass
eine Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht Tierquälerei verhindern
könnte. Denn die Besitzer, die den armen Hund offenbar loswerden
wollten, wären schnell ermittelbar und könnten strafrechtlich belangt
werden“, sagt Daniela Schneider, Kampagnenverantwortliche für Heimtiere bei VIER PFOTEN Deutschland.
Laut
Gesetz ist das Aussetzen eines Haustieres mit dem Ziel, sich seiner zu
entledigen, strafbar. Gemäß § 3 Abs. 3 TierSchG ist es verboten, ein im
Haus, Betrieb oder sonst in Obhut des Menschen gehaltenes Tier
auszusetzen oder es zurückzulassen, um sich seiner zu entledigen oder
sich der Halter- oder Betreuerpflicht zu entziehen. Das gilt auch, wenn
das Tier direkt am Tierheimtor angebunden wird.
Mit
der Rückverfolgbarkeit der Tiere zu ihren Haltern könnte die
Vernachlässigung von Tieren sofort vom Gesetzgeber bestraft und die
Halter von ausgesetzten Tieren schnell ermittelt werden. Unter anderem
deshalb setzt sich VIER PFOTEN bereits seit Jahren für eine
Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht von Hunden und Katzen ein und
ist Mitglied im Expertennetzwerk Kennzeichnung und Registrierung
(K&R), das die Einführung einer bundesweit einheitlichen und
verpflichtenden Kennzeichnung und Registrierung von Hunden und Katzen
fordert. Im Rahmen einer Fachkonferenz am 6. November in Berlin, die das
Netzwerk veranstaltet, werden die verantwortliche Heimtierhaltung, der
akute Handlungsbedarf in Deutschland sowie verschiedene Lösungsansätze –
auch auf internationaler Ebene – bei der Kennzeichnung und
Registrierung diskutiert.
Pressevertreter können sich unter presse@tasso.net für diese Fachkonferenz und die Pressekonferenz anmelden.
Zum Netzwerk K&R
Das
Netzwerk „Kennzeichnung und Registrierung (K&R)“ ist ein
interdisziplinärer Arbeitskreis von Experten unter der Leitung des
Landesbeauftragten für Tierschutz des Saarlandes, Dr. Hans-Friedrich
Willimzik. Ziel ist die Einführung einer Rechtspflicht zur Kennzeichnung
und Registrierung für Hunde und Katzen in Deutschland. Bislang ist
Deutschland zusammen mit Finnland hierbei Schlusslicht in Europa. Die
gravierenden Probleme, wie beispielsweise der illegale Welpenhandel, die
stetige Zunahme von Straßenkatzen sowie überfüllte Tierheime, können
nur mit einer stringenten europaweit und national harmonisierten
vollständigen Rückverfolgbarkeit von Tierhaltern und Heimtieren gelöst
werden.
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