„Die
Vokabeln Deeskalation, Frieden und Abrüstung scheinen im Wortschatz der
NATO nicht mehr zu existieren, anders ist die neuerliche geplante
Provokation gegenüber Russland nicht zu erklären“, erklärt Alexander S.
Neu, Obmann im Verteidigungsausschuss und Osteuropabeauftragter der
Fraktion DIE LINKE, angesichts der im nächsten Jahr geplanten
Streitkräfteübung „Defender 2020“. Neu weiter:
„Im Rahmen
dieser Übung der US-Amerikaner, an der sich 16 weitere NATO-Staaten –
darunter auch Deutschland – beteiligen, soll die schnelle Verlegbarkeit
größerer Truppenteile über den Atlantik, durch Europa und bis ins
Baltikum an die russische Grenze geübt werden, um ‚sicherzustellen, dass
die entsprechenden Verfahren im Krisenfall funktionieren‘. Deutschland
soll dabei nicht nur Transitland, sondern auch logistische Drehscheibe
für die gesamte Übung sein. Zudem wird sich das Heer der Bundeswehr an
diversen Gefechtsstandübungen beteiligen. Wer bei derartigen Dimensionen
noch an Entspannungspolitik glaubt, verkennt die Lage eklatant.
Nach
offizieller Lesart soll die Übung zu Sicherheit und Stabilität in
Europa beitragen. In Wirklichkeit betreiben die US-Amerikaner damit ein
immer schärferes Säbelrasseln gegenüber Russland, welches die rein
verbale Schiene schon längst verlassen hat und nun mal wieder Taten
sprechen lässt. Deutschland macht sich dabei ein weiteres Mal zum
Erfüllungsgehilfen der US-Eskalationspolitik.
DIE LINKE
widerspricht der Darstellung der Bundesregierung vehement. Die
Truppenverlegung ist kein Beitrag zu Sicherheit und Frieden. Diese Übung
wird auf russischer Seite zu Reaktionen führen, womit eine weitere
Eskalation vorprogrammiert ist. DIE LINKE fordert von der
Bundesregierung, sich weder an dieser Übung zu beteiligen, noch
deutsches Territorium für derartiges Säbelrasseln zur Verfügung zu
stellen. Statt weiterhin militärisch basierte ‚Besitzstandswahrung‘ zu
betreiben, muss sich der Westen endlich an den Gedanken einer
multipolaren Weltordnung gewöhnen und seinen Beitrag dazu leisten, dass
diese durch multilaterale Strukturen einen friedlichen Charakter
erhält.“
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