27. September 2019

Greenpeace-Kommentar zum Nationalen Waldgipfel


Berlin, 25. September 2019 – Bis zu 800 Millionen Euro Hilfen vor allem für Aufforstung hat Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) heute beim Nationalen Waldgipfel versprochen. Die Ministerin schlägt dort Eckpunkte und Maßnahmen vor gegen die Schäden im deutschen Wald durch extreme Dürre und Schädlinge. Es kommentiert Greenpeace-Geschäftsführer Martin Kaiser:
  
„Der deutsche Wald ist krank, und Julia Klöckners bisherige Forstpolitik bietet keine wirksame Medizin. Die Ministerin darf in der Waldkrise die früheren Fehler der Forstwirtschaft nicht wiederholen. Und Klöckner kann vor der Forstwirtschaft nicht länger dazu schweigen, wie ihr Ministerium und die Bundesregierung insgesamt schon in diesem Jahr deutlich mehr CO2 einsparen kann, als es das katastrophale Klimapaket bislang vorsieht. Denn steigen die globalen Temperaturen im Schnitt um mehr als 1,5 Grad, werden schon unsere Kinder erleben müssen, wie Wälder großflächig zusammenbrechen.


Die dringend nötigen Hilfsmaßnahmen und von Ministerin Klöckner angekündigten Änderungen des Wald- und Jagdgesetzes werden den Wald nur dauerhaft schützen, wenn sie einen grundlegenden Wandel in der Forstpolitik einleiten. Die versprochenen 800 Millionen Euro an Hilfen sollten eine naturnahe Waldnutzung und damit eine höhere natürliche Widerstandskraft von Waldökosystemen fördern. Private Waldbesitzer brauchen finanzielle Anreize, um die Entwicklung von stabilen und widerstandsfähigen Naturwäldern einzuleiten, die sich dynamisch an klimabedingte Veränderungen anpassen. Nur so bewahren wir uns den starken Klimaschutz-Partner der naturnahen Wälder, die gut 40-mal so viel CO2 speichern wie eine Holzplantage.“

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