„Das
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
muss seine Wirtschaftshörigkeit ablegen, wenn es um die grundsätzliche
Ausrichtung der Entwicklungszusammenarbeit und die Vergabe von Projekten
und Mitteln geht“, erklärt Helin Evrim Sommer, entwicklungspolitische
Sprecherin der Fraktion DIE LINKE und Mitglied des Parlamentarischen
Beirates des Deutschen Evaluierungsinstituts der
Entwicklungszusammenarbeit (DEval). Sommer weiter:
„Seit
Ende der 90er Jahre werden in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit
verstärkt Partnerschaften mit privaten Unternehmen eingegangen. Diese
nutzen die Unternehmen vor allem als Türöffner, um in
Entwicklungsländern neue Märkte zu erschließen und Regierungskontakte zu
etablieren. Laut DEval tragen die Entwicklungspartnerschaften jedoch
kaum dazu bei, die Not der ärmsten Bevölkerungsschichten zu mindern und
so eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung in den Partnerländern zu
fördern. Ebenfalls ist die Einhaltung menschenrechtlicher Prinzipien
nicht gewährleistet.
Die vollmundigen Aussagen von
Entwicklungsminister Gerd Müller zur Rolle der deutschen Unternehmen in
der Entwicklungszusammenarbeit halten der Realität nicht stand. Als
Konsequenz dessen fordert DIE LINKE, dass kommerzielle
Unternehmensinteressen die Ausrichtung und die Mittelvergabe in der
bundesdeutschen Entwicklungszusammenarbeit nicht bestimmten dürfen.
Entwicklungspolitik muss eine staatliche Aufgabe sein.“
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