Die Ärzteorganisation IPPNW ist besorgt, dass die Nutzung der Atomenergie
das zentrale Thema eines „Side Events“ auf der UN-Klimakonferenz in
Katowice 2018 (COP24) war. Getragen u.a. vom Umweltprogramm der Vereinten
Nationen (UNEP), der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und der
Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (UNECE)
diskutierte die Internationale Atomenergie Organisation (IAEA) am 5.
Dezember 2018 auf dem Klimagipfel über die Atomenergie. Die Diskutanten
beriefen sich dabei insbesondere auf das 7. Ziel für nachhaltige
Entwicklung, wonach der „Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher,
nachhaltiger und zeitgemäßer Energie für alle“ zu sichern ist.
„Es ist skandalös, dass der Atomindustrie auf der Weltklimakonferenz
Raum gegeben wird, um ihre kruden Thesen und falschen Versprechungen zu
verbreiten. Atomenergie ist mit einer echten nachhaltigen Energiewende
nicht kompatibel", so der IPPNW-Vorsitzende Dr. Alex Rosen. Nach
Auffassung von Rosen geht es beim geplanten Bau von Atomkraftwerken wie
aktuell in Großbritannien nicht um Klimaschutz, sondern in erster Linie
um milliardenschwere Quersubventionen für Atomwaffenprogramme. „Im
Interesse des Klimaschutzes brauchen wir einen Ausbau Erneuerbarer
Energien in Verbindung mit Stromspeichern, nicht überteuerte
Atomkraftwerke, die die Netze mit Atomstrom verstopfen und dadurch die
Entwicklung von erneuerbaren Energien behindern“, so Rosen.
Die "Don’t Nuke the Climate Coalition", an der auch die
Ärzteorganisation IPPNW beteiligt ist, hat auf der UN-Klimakonferenz in
Katowice 2018 (COP24) gegen die Nutzung der Atomenergie protestiert. Der
deutschen Vertreterin auf der Konferenz, Bundesumweltministerin Svenja
Schulze, wurden mehrere tausend Unterschriften mit dem Ziel überreicht,
den Bestrebungen der Atomlobby zu begegnen. Schulze hatte zugesichert, auf
der Klimakonferenz keine Stellungnahmen zu unterstützen, die Atomenergie
als Lösung für die Klimaproblematik darstellen.
Kontakt: Henrik Paulitz, Referent für Energiepolitik,Tel. 06257-505-1707,
Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des
Atomkrieges (IPPNW), Körtestr. 10, 10967 Berlin, Email: paulitz@ippnw.de,
www.ippnw.de

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