„Die von US-Präsident Donald Trump
angedrohten Importbeschränkungen kommen nicht von ungefähr. Den größten
Außenhandelsüberschuss erzielt Deutschland mit über 50 Milliarden Euro
im Handel mit den USA. Das entspricht mehr als 40 Prozent des
Überschusses, den die EU insgesamt mit den USA realisiert. Wenn Europa
einen Handelskrieg mit den USA vermeiden will, muss Deutschland weg von
seiner einseitigen Exportstrategie“, kommentiert Klaus Ernst,
stellvertretender Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE, aktuelle Zahlen
des statistischen Bundesamtes zur Rangfolge der deutschen
Handelspartner. Ernst weiter:
„Der langjährige Kurs der Bundesregierung, die exorbitanten deutschen
Exportüberschüsse schönzureden, ist fatal. Das gilt auch für Frankreich
und die südeuropäischen Länder, für die ein ausgeglichener
Außenhandelssaldo mit Deutschland hilfreich bei der wirtschaftlichen
Erholung wäre. Dabei geht es nicht darum, deutsche Exporte
kleinzuhalten. Es geht darum, durch eine Steigerung der Binnennachfrage
Importe in entsprechender Höhe zu generieren. Nur so können langfristig
alle Seiten vom Handel profitieren. Es nützt Deutschland nichts,
unsichere Forderungen in gigantischen Größenordnungen gegenüber dem
Ausland anzuhäufen. Und den Handelspartnern schadet der dadurch
angehäufte Schuldenberg enorm. Es ist höchste Zeit, die inländische
Kaufkraft mittels angemessener Lohnsteigerungen und lange überfälliger
Investitionen in die Infrastruktur weiter anzukurbeln.“
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