Zum internationalen Tag ,,Null Toleranz
gegenüber weiblicher Genitalverstümmelung" erklären Ulle Schauws,
Sprecherin für Frauenpolitik, und Kordula Schulz-Asche, Sprecherin für
Prävention und Gesundheitsförderung:
Weltweit wird
das Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit an etwa 200 Millionen Frauen
durch Genitalverstümmelung verletzt. Mindestens 25.000 in Deutschland lebende Frauen
und Mädchen sind nach Schätzungen von Terre des Femmes betroffen oder bedroht. Deshalb müssen wir endlich
auch hier eine klare Linie gegen die Genitalverstümmelung ziehen.
Wir fordern die
Bundesregierung auf, sich international
verstärkt für verbindliche Vereinbarungen zum Schutz von Mädchen und Frauen vor
Genitalverstümmelung einzusetzen. Auch in Deutschland müssen langfristig
finanzierte Angebote geschaffen werden, um den Betroffenen eine bedarfsgerechte
medizinische Versorgung zu ermöglichen. Ebenso wichtig sind Präventions- und
Informationsangebote, um die Mädchen und jungen Frauen zu schützen, die hier
von Genitalverstümmelung bedroht sind: In den letzten Jahren kommen nach
Deutschland vermehrt Frauen und Mädchen aus Ländern, in denen die
Genitalverstümmelung praktiziert wird.
Vereine bieten
betroffenen und gefährdeten Frauen wichtige Hilfe und medizinische sowie
psychosoziale Unterstützung. Doch ihre Arbeit wird in Deutschland bisher nur
zeitlich begrenzt mit wenigen Projekten gefördert. Die Bundesregierung sollte
sich deshalb dafür einsetzen, dass die Finanzierung dieser Maßnahmen von den
zuständigen Landesregierungen institutionalisiert wird. Dazu gehört auch eine
kultursensible Schulung von medizinischem und pflegerischem Personal,
Mitarbeiter*innen in Jugendämtern, Kindergärten, Schulen und bei der Polizei,
damit diese darin gestärkt werden, notwendige Maßnahmen zu ergreifen, um die
Frauen und Mädchen rechtzeitig vor Genitalverstümmelung zu schützen.
Bündnis 90/Die Grünen Bundestag
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