Demagoge des Mainstreams – Lizas Welt
Wenn es stimmt, dass ein Bild oft mehr sagt als tausend Worte, dann charakterisiert dieses Foto,
das Jürgen Todenhöfer vor wenigen Tagen auf seiner Facebook-Seite
veröffentlicht hat, den früheren CDU-Politiker bereits hinreichend. Es
zeigt ihn »inmitten von Trümmern«, wie der Historiker und Blogger Moritz Hoffmann schreibt,
»nachdenklich, betroffen, zwischen Dreck, Zerstörung und Chaos. Und um
ihn herum, fein säuberlich ins Bild komponiert, sauber wie direkt aus
dem Geschäft, Kinderspielzeug. Bilderbücher, Puppen, Teddybären. Als
hätte eine göttliche Fügung sie bei der Zerstörung dieses Hauses genau
dorthin gespült.« Die allzu offenkundig gestellte Aufnahme illustriert
eine Parole, die in diesen Tagen bei antiisraelischen Demonstrationen in
Deutschland aus Tausenden von Kehlen zu hören ist
und die die alte antijüdische Ritualmordlegende in modernisierter Form
fortspinnt: »Kindermörder Israel!« Todenhöfer spricht sie nicht selbst
aus, so schlicht formuliert er nicht. Aber er kann sich darauf
verlassen, dass sein Publikum – der »Mainstream der deutschen
Mittelschicht«, wie Hoffmann treffend zusammenfasst – auch so versteht.
Zu Recht, wie zahllose Kommentare unter seinem Text beweisen.
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