(lifePR) (Erfurt, )
Am Freitag, den 5.9.14, demonstrierten 800 Menschen auf der
ersten "Wir haben es satt! Agrarindustrie abwählen!"-Demonstration in
Thüringen für eine bäuerlich-ökologischere Landwirtschaft. Angeführt
wurde die Demonstration von 10 Traktoren und Imkerfahrzeugen. Bäuerinnen
und Bauern, ImkerInnen und GärtnerInnen, Tier- und UmweltschützerInnen
sowie viele VerbraucherInnen lehnen die weitere Anwerbung von
industrieller Massentierhaltung und die bisherige Landvergabe-Politik
ab. Nach der Landtagswahl erhoffen sie sich eine sofortige Agrarwende.
"Wenn die Landesregierung Thüringens den Willen der Bevölkerung nach
einer bäuerlichen, vielfältigen sowie fairen Landwirtschaft weiterhin
nicht ernst nimmt und Investitionen in industrielle Massentierhaltung
und Land-Spekulation weiterhin den Boden bereitet, wird sie weitere
Proteste ernten. Wir brauchen einen besseren Zugang zu Land für junge
Bäuerinnen und Bauern und eine Förderung des ökologischen Landbaus sowie
des Lebensmittelhandwerks", so der Imker und Sprecher des
Demo-Bündnisses Michael Grolm (Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft
bäuerliche Landwirtschaft Mitteldeutschland).
"Wer in Thüringen zukünftig noch mehr Schweine- und Hühnerfleisch für
den Weltmarkt produzieren will, hat nichts aus den aktuellen russischen
Sanktionen gegen europäische Lebensmittel gelernt. Der Markt unserer
Bäuerinnen und Bauern liegt in Europa, wir brauchen mehr Wochenmarkt
statt Weltmarkt. Deswegen lehnen wir das Freihandelsabkommen mit den USA
(TTIP) und Kanada (CETA) ab - es würde den Konzernen nur noch stärker
die Grundlagen unseres Lebens wie Boden und Saatgut in die Hände
treiben. Wir brauchen kein Investorenschutz-Abkommen oder
Schiedsgerichte, die Agrarkonzernen helfen gegen europäisches
Lebensmittelrecht zu klagen. Diese Art von Freihandelsabkommen haben wir
satt!", so Jochen Fritz, Sprecher der bundesweiten Kampagne "Meine
Landwirtschaft".
Vor den Landtagswahlen hat sich in Thüringen ein neues Agrarbündnis
gegründet, um sich gemeinsam für eine sozial-ökologischere
Landwirtschaft und gesundes Essen einzusetzen. Die heutige Demonstration
setzte ein klares Zeichen, dass es auch in Thüringen Zeit für eine
Agrarwende ist. Die Entscheidung darüber falle auch an der Wahlurne, so
die OrganisatorInnen. An der Demonstration beteiligte sich ein breites
Bündnis aus über 20 Organisationen aus den Bereichen Landwirtschaft,
Umwelt-, Natur- und Tierschutz sowie Verbraucherinitiativen.
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