Hochgeladen am 29.05.2011
Bei Holzkohle aus Südamerika, Asien
und Afrika liegt der Gedanke an Tropenholz nahe. Und während manche
Hersteller konkret mit heimischen Hölzern werben, schreiben andere gerne
„kein Tropenholz" auf die Verpackung. Wir ließen Experten vom
Fraunhofer-Institut für Holzforschung die Kohlen genau unter die Lupe
nehmen. Die Maserung des Holzes bleibt auch in den Kohlen erhalten und
verrät, ob es sich um heimische Hölzer oder um solche aus tropischen und
subtropischen Regionen handelt. Dabei stellte sich heraus: Zehn von 16
Holzkohlesorten stammten aus tropischen Regionen, wobei eine genaue
Bestimmung der Holzart leider nicht möglich war.
Klar ist jedoch: Holz der klassischen Urwaldriesen (z.B. Teakholz) ist viel zu wertvoll zur Verkohlung. Aber auch das Fällen eher kleinerer Tropenbäume ist häufig ein wahrer Umweltfrevel. In Südamerika ist es weit verbreitet, starke Stahlketten zwischen zwei Bulldozer zu spannen, diese nebeneinander fahren zu lassen und dabei auf einen Schlag gleich hektarweise alle Bäume und Büsche umzureißen und zu entwurzeln. Natürlich gibt es auch in den Subtropen nachhaltige Forstwirtschaft. Und viele Hersteller erklärten auf Nachfrage, ihre Ware käme aus „ordentlichen" Betrieben. Nachprüfen kann das leider niemand.
Mit dem weltweit anerkannten FSC-Siegel wäre das möglich. Es garantiert Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Doch keine der aus tropischen Regionen stammenden Kohlesorten hatte so ein Siegel. Laut Hersteller können sich die für Entwicklungsländer typischen Kleinbetriebe die teure Zertifizierung nicht leisten. Manch einer weist auch darauf hin, dass das Siegel vor allem von Konzernen (z.B. in der Möbelindustrie) genutzt wird, die auf gerodeten Regenwaldflächen riesige Plantagen mit schnell wachsenden Bäumen anlegen, die wiederum wenig mit natürlichem Wald zu tun haben.
Kinder als Köhler?
Ob man also Ware aus diesen Regionen nutzt und darauf vertraut, sie werde schon irgendwie umweltfreundlich erzeugt, ist eine Gewissensfrage. Zumal auch die Arbeitsbedingungen gerade in den besonders armen Ländern oft erbärmlich sind.
Die Köhlerei wird in Südamerika und Afrika bis heute in traditionell gemauerten Meilern betrieben. Dabei frei werdende flüssige Bestandteile des Holzes wie Teer und Säuren gehen direkt in den Erdboden. Die Arbeit dort ist hart und meist den Ärmsten der Armen vorbehalten. Vor allem in Brasilien und afrikanischen Ländern sind die Holzkohlearbeiter so arm, dass oft auch ihre Kinder mitarbeiten müssen. Es gibt immer wieder Berichte von Zehnjährigen, die Holz in die Meiler ein- und Kohle ausräumen - ohne Chance auf eine Schulbildung und in rauchgeschwängerter Luft. (...)
Markt, WDR, 19.7.2010
Klar ist jedoch: Holz der klassischen Urwaldriesen (z.B. Teakholz) ist viel zu wertvoll zur Verkohlung. Aber auch das Fällen eher kleinerer Tropenbäume ist häufig ein wahrer Umweltfrevel. In Südamerika ist es weit verbreitet, starke Stahlketten zwischen zwei Bulldozer zu spannen, diese nebeneinander fahren zu lassen und dabei auf einen Schlag gleich hektarweise alle Bäume und Büsche umzureißen und zu entwurzeln. Natürlich gibt es auch in den Subtropen nachhaltige Forstwirtschaft. Und viele Hersteller erklärten auf Nachfrage, ihre Ware käme aus „ordentlichen" Betrieben. Nachprüfen kann das leider niemand.
Mit dem weltweit anerkannten FSC-Siegel wäre das möglich. Es garantiert Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Doch keine der aus tropischen Regionen stammenden Kohlesorten hatte so ein Siegel. Laut Hersteller können sich die für Entwicklungsländer typischen Kleinbetriebe die teure Zertifizierung nicht leisten. Manch einer weist auch darauf hin, dass das Siegel vor allem von Konzernen (z.B. in der Möbelindustrie) genutzt wird, die auf gerodeten Regenwaldflächen riesige Plantagen mit schnell wachsenden Bäumen anlegen, die wiederum wenig mit natürlichem Wald zu tun haben.
Kinder als Köhler?
Ob man also Ware aus diesen Regionen nutzt und darauf vertraut, sie werde schon irgendwie umweltfreundlich erzeugt, ist eine Gewissensfrage. Zumal auch die Arbeitsbedingungen gerade in den besonders armen Ländern oft erbärmlich sind.
Die Köhlerei wird in Südamerika und Afrika bis heute in traditionell gemauerten Meilern betrieben. Dabei frei werdende flüssige Bestandteile des Holzes wie Teer und Säuren gehen direkt in den Erdboden. Die Arbeit dort ist hart und meist den Ärmsten der Armen vorbehalten. Vor allem in Brasilien und afrikanischen Ländern sind die Holzkohlearbeiter so arm, dass oft auch ihre Kinder mitarbeiten müssen. Es gibt immer wieder Berichte von Zehnjährigen, die Holz in die Meiler ein- und Kohle ausräumen - ohne Chance auf eine Schulbildung und in rauchgeschwängerter Luft. (...)
Markt, WDR, 19.7.2010
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