3. Juni 2013

DGB fordert Kurswechsel in europäischer Krisenpolitik



Zum Weltarbeitsmarktbericht 2013 der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) erklärte Michael Sommer, DGB-Vorsitzender und IGB-Präsident, am Montag in Brüssel:

"Der Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation ist besorgniserregend. Auch fünf Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise steigt weltweit die Arbeitslosigkeit, betroffen ist vor allem Europa. Und ohne entschlossene Gegenmaßnahmen wird diese Zahl laut IAO noch weiter steigen - bis 2015 um acht auf dann weltweit 208 Millionen.

Es zeigt sich einmal mehr, dass die von der Bundesregierung forcierte Spar- und Kürzungspolitik verheerende wirtschaftliche und soziale Folgen in Europa hat. Vor allem die hohe Jugendarbeitslosigkeit in den europäischen Krisenstaaten ist ein Skandal und eine schwere Hypothek für die Zukunft unseres Kontinents.

Die düstere Entwicklung in Europa wirft auch einen Schatten auf die vergleichsweise positiven Arbeitsmarktzahlen in Deutschland. Es kann Deutschland auf Dauer nicht gut gehen, wenn es unseren europäischen Nachbarn schlecht geht. Deutschland als Insel der Glückseligkeit in einem Krisenmeer – das wird nicht funktionieren.

Wir brauchen dringend einen Kurswechsel in der europäischen Krisenpolitik. Die Sparpolitik zerstört nicht nur den sozialen Zusammenhalt in den betroffenen Ländern. Sie führt auch zur weiteren Polarisierung in den Gesellschaften und bietet keine wirtschaftlichen Perspektiven. Was Europa braucht, ist ein umfassendes Wachstums- und Investitionsprogramm, damit die Krisenländer eine Chance haben, wieder auf die Beine zu kommen. Der DGB hat mit dem Marshallplan Vorschläge unterbreitet. Jetzt ist es an der Politik zu handeln."

Weitere Informationen zum Internationalen Gewerkschaftsbund finden Sie unter: www.ituc-csi.org/. Der IGB vertritt 175 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in 305 Mitgliedsorganisationen und 151 Ländern und Hoheitsgebieten.

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