Was wäre, wenn ein Lied nicht der Höhepunkt, sondern ein Abdruck, ein Krater wäre, der im Zuge eines kreativen Prozesses entsteht? Auf ihrem neuen Album „Jade“ komponiert Pan Daijing in einem anderen Maßstab als wir ihn kennen. Seit der Veröffentlichung ihrer bahnbrechenden LP „Lack“ im Jahr 2017 hat Daijing ihre Opernvision auf eine Reihe großer Auftragsarbeiten mit Ausstellungsaufführungen in Institutionen wie der Tate Modern, dem Martin-Gropius-Bau und dem Haus der Kulturen der Welt ausgeweitet. Entwickelt für komplette Besetzungen von Opernsängern und -tänzern und mit dem Ziel, ein allumfassendes, intensives Dauererlebnis für Künstler und Publikum zu schaffen, war die Entwicklung dieser Werke für Daijing ebenso emotional entwaffnend wie aufregend. Um weiterhin an ihre eigenen Grenzen zu gelangen, musste Daijing einen Rückzugsort in ihrer eigenen Praxis finden.
Mit seinen neun in den letzten drei Jahren geschriebenen und aufgenommenen Stücken ist „Jade“ der Klang einsamer Befreiung und Zuflucht, kreativer Selbstversorgung. „Jade“ ist ohne direkte Ansprache von Künstlern oder Publikum geschrieben und spricht nach innen, lädt aber gleichzeitig zu rhetorischem Zuhören ein. Die Künstlerin greift auf bekannte Materialien aus ihren früheren Arbeiten zurück: asketische elektronische Texturen, die rumpeln und durchdringen, und eine Stimme, die in respektlose Richtungen gelenkt wird. Anstelle von Katharsis ... mehr
Mit seinen neun in den letzten drei Jahren geschriebenen und aufgenommenen Stücken ist „Jade“ der Klang einsamer Befreiung und Zuflucht, kreativer Selbstversorgung. „Jade“ ist ohne direkte Ansprache von Künstlern oder Publikum geschrieben und spricht nach innen, lädt aber gleichzeitig zu rhetorischem Zuhören ein. Die Künstlerin greift auf bekannte Materialien aus ihren früheren Arbeiten zurück: asketische elektronische Texturen, die rumpeln und durchdringen, und eine Stimme, die in respektlose Richtungen gelenkt wird. Anstelle von Katharsis ... mehr
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