5. Februar 2021

Deutsche Umwelthilfe stellt während des Corona bedingten Lockdowns verstärkt schwerwiegende Verbraucherschutz-Verstöße im Online-Handel fest

 



  • DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch fordert die großen Online-Händler und -Plattformen sowie den Online-Autohandel auf, korrekte Angaben über Energieverbrauch und Umweltfolgen zu machen und kündigt verstärkte Kontrollen an
  • DUH fordert die Marktüberwachungsbehörden der Bundesländer auf, endlich mit den seit über zehn Jahren von der EU geforderten, wirksamen amtlichen Kontrollen zu beginnen
  • Agnes Sauter, Leiterin Ökologische Marktüberwachung: „Nur wer ehrlich über den Energieverbrauch und damit laufende Kosten eines Produkts informiert ist, kann sich für den Klima- und Geldbeutelschutz entscheiden“

Berlin, 5.2.2021: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) stellt seit Dezember 2020 zunehmend Verstöße fest gegen umweltrelevante Verbraucherschutzvorschriften im Online-Handel und der verstärkten Online-Bewerbung von Haushaltsprodukten bis hin zu Pkw-Neuwagen. Die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation erreichen derzeit besonders viele Beschwerden von Verbraucherinnen und Verbraucher über falsche oder fehlerhafte Angaben zu den Umwelt- und Klimafolgen der beworbenen Produkte. Aus diesem Grund wird die DUH während des Lockdowns den Online-Handel verstärkt kontrollieren. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen „auf einen Blick“ die Pflichtangaben zu Energieverbrauch und andere umweltrelevante Eigenschaften eines Produkts erkennen können.

Dazu Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Offensichtlich führt der Lockdown zu einer teilweise ungehemmten Werbung gerade auch für besonders klimaschädliche Produkte wie Pkw-Neuwagen mit besonders hohem Spritverbrauch und damit CO2-Emissionen.“

Agnes Sauter, Leiterin Ökologische Marktüberwachung: „Der Online-Handel boomt derzeit. Verbraucherinnen und Verbraucher können Produkte im stationären Handel aktuell nicht sichten und sich sachkundig beraten lassen. Deshalb ist es umso entscheidender, dass ihre gesetzlich garantierten Informationsrechte gerade beim unpersönlichen Online-Handel nicht unter die Räder kommen. Dies ist auch für den Klimaschutz entscheidend. Je besser Verbraucherinnen und Verbraucher die Umweltauswirkungen von Produkten kennen, desto eher können sie ihre Kaufentscheidungen nach Umweltschutzkriterien ausrichten. Nur wer transparent über die Folgekosten eines Produkts informiert ist, kann sich zugunsten des Geldbeutels und des Klimaschutzes entscheiden. Auf den ersten Blick billige Produkte verursachen oft in ihrem langjährigen Gebrauch hohe Nebenkosten, viel Abfall und enorme Klimagasemissionen.“

Die DUH engagiert sich als bundesweit tätiger Umwelt- und Verbraucherschutzverband seit 2004 für eine korrekte Kennzeichnung von Produkten wie Kühlgeräten oder Autos. Dabei führt die DUH stichprobenhafte Kontrollen im Handel und in der Bewerbung von Produkten in circa 30 verschiedenen Produktgruppen bzw. Rechtsbereichen durch, um die Einhaltung umweltbezogener Verbraucherschutzvorschriften zu überprüfen und Verstöße gegen gesetzliche Informationspflichten zu unterbinden.

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