„Es ist dringend an der Zeit, dass begangene Morde, Verfolgung und Folter endlich aufgearbeitet und geahndet werden. Dass Hashim Thaci aus der heute gegen ihn bestätigten Anzeige wegen Kriegsverbrechen die längst überfällige Konsequenz seines Rücktritts gezogen hat, ist uneingeschränkt zu begrüßen“, kommentiert Zaklin Nastic, menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE und stellvertretende Vorsitzende der Deutsch-Südosteuropäischen Parlamentariergruppe, den heute bekannt gewordenen Rücktritt des kosovarischen Präsidenten. Nastic weiter:
„Hunderte Kosovo-Albaner, Serben, Roma und Angehörige anderer ethnischer Gruppen sowie politische Gegner gehören der Anklage zufolge zu den Todesopfern Thacis und weiterer hochrangiger, ebenfalls angeklagter Mitstreiter. Es muss davon ausgegangen werden, dass die Dunkelziffer der Opfer noch weit höher liegt. Hinzu kommen Folterungen, Verstümmelungen und andere Formen von Gewalt.
Die Anklage wegen einer drohenden innenpolitischen Krise verhindern zu wollen, wie es manche auch im politischen Berlin fordern, wäre ein Vergehen an all denen, die größtes Leid erfahren mussten.
Es ist richtig, Kriegsverbrecher aus dem ehemaligen Jugoslawien nicht mehr nur auf einer Seite der Konfliktlinie zu verfolgen. Dies wäre ein kleiner Beitrag zu Gerechtigkeit und Versöhnung. In letzter Konsequenz müssen aber auch die Verantwortlichen des völkerrechtswidrigen NATO-Angriffskriegs, bei dem auch Uranmunition eingesetzt wurde, auf die Anklagebank in Den Haag gebracht werden.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen