„Aufgeklärt
sind wir schon, wenn es um Stress bei der Arbeit geht. Eine
Aufklärungskampagne reicht deshalb nicht. Krankmachende
Arbeitsbedingungen müssen endlich konsequent verhütet werden. Dafür
brauchen wir eine Anti-Stress-Verordnung mit klaren Regeln, um
psychische Belastungen im Arbeitsleben einzudämmen“, erklärt Jutta
Krellmann, Sprecherin der Fraktion DIE LINKE für Mitbestimmung und
Arbeit, zur Vorstellung der Aufklärungskampagne „Offensive Psychische
Gesundheit“ durch die Minister Hubertus Heil, Franziska Giffey und Jens
Spahn. Krellmann weiter:
„Niemand kann ernsthaft
bestreiten, dass viele psychische Erkrankungen vom Arbeitsstress kommen.
Der nimmt seit Jahren zu, viele Beschäftigte können ein Lied davon
singen. Jede fünfte Krankschreibung geht inzwischen auf Burnout und Co.
zurück. Aber noch immer wird in vielen Betrieben kaum etwas dagegen
unternommen.
Die Antwort kann nur sein, dass der Stress in der
Arbeitswelt ausgebremst wird. Das geht nur mit einer
Anti-Stress-Verordnung, die klar vorschreibt, wie Beschäftigte vor
Stress, dauerhafter Ermüdung und Monotonie zu schützen sind. Für alle
anderen Gefährdungen, die das Arbeitsschutzgesetz kennt, gibt es eine
solche Verordnung bereits. Nur wenn es um psychische Belastungen geht,
knickt die Bundesregierung regelmäßig vor dem Druck der
Arbeitgeber-Lobby ein.
Eine Anti-Stress-Verordnung wäre eine
wichtige Hilfe für Unternehmen, Betriebsräte und Arbeitsschutzbehörden.
Bereits 2013 hatte der Bundesrat den Entwurf einer solchen Verordnung
beschlossen. Die Bundesregierung muss ihn nur übernehmen, wenn sie es
ernst meint mit der psychischen Gesundheit.“
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