„Gangster
im Nadelstreifen gehören in den Knast. Aber vor allem die Politik trägt
eine Verantwortung, da verschiedene Finanzminister die Cum-Ex-Abzocke
zehn Jahre lang laufen ließen“, kommentiert Fabio De Masi,
stellvertretender Vorsitzender und finanzpolitischer Sprecher der
Fraktion DIE LINKE, den Auftakt des ersten Strafprozesses in Deutschland
wegen Cum-Ex-Geschäften vor dem Landgericht Bonn. De Masi weiter:
„Die
britischen Aktienhändler auf der Anklagebank haben als wichtige Zeugen
fungiert und dürfen daher mit milderen Strafen rechnen. Entscheidend
werden die Urteile gegen Banken sein. Deutschland braucht dringend ein
Unternehmensstrafrecht, um für Waffengleichheit im Wirtschaftsstrafrecht
zu sorgen. Auch brauchen wir mehr Ermittler und Fahnder.
Skandale
wie Cum-Ex dürfen sich nicht wiederholen. Ein Finanz-TÜV könnte die
Zulassung komplexer Finanzprodukte mit betrügerischer Absicht von
vornherein untersagen. Ebenso muss das Bundeszentralamt für Steuern im
21. Jahrhundert ankommen und der Finanzminister die Vorschläge für ein
automatisiertes und täuschungssicheres System zur Erfassung von
Kapitalertragssteuererstattungen aufgreifen. Die Finanzaufsicht BaFin
hat im Cum-Ex-Skandal gepennt und sollte durch Analysen von
Handelsmustern stärker die Missbrauchsbekämpfung unterstützen.“
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