Der kommunale Energieversorger erhält das Label für die sehr gute Integration des Klimaschutzes in die Unternehmensstrategie
Radolfzell/ Detmold, 6. März 2018:
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) überreicht den Stadtwerken Detmold heute
das Label „KlimaStadtWerk“
für den Zeitraum 2018 – 2020. Mit der Auszeichnung möchte die DUH
Bestrebungen kommunaler Energieversorger im Bereich Klimaschutz würdigen
und aufzeigen, wie klimarelevante CO2-Einsparungen in der Praxis umgesetzt werden können.
Die
Stadtwerke Detmold versorgen in ihrem Gebiet 78.000 Einwohner. Der
Energieversorger punktet vor allem in den Geschäftsfeldern Strom und
Wärme,
aber auch im Bereich Energieeffizienz sowie der Trinkwasserversorgung
und der Mobilität finden sich gute Ansätze.
„Mit
der strategischen Herangehensweise, den Klimaschutz in allen relevanten
Geschäftsbereichen seit vielen Jahren zu integrieren, beweisen
die Stadtwerke eindrucksvoll ihre Vorreiterrolle. Die damit verbundene
hohe Priorität des Klimaschutzes innerhalb des Unternehmens hat nach
unserer Ansicht Vorbildcharakter. Die Auszeichnung ist mehr als
verdient“,
lobt der DUH-Geschäftsführer Sascha Müller-Kraenner das Engagement der Detmolder.
Jörg Karlikowski, Geschäftsführer der Stadtwerke Detmold sagt: „Wir haben als Stadtwerke
bereits im Jahr 2008 eine eigenständige Klimaschutzstrategie erarbeitet
und damit frühzeitig ein klares Bekenntnis zum Klimaschutz und zur
Energiewende abgegeben. Die Auszeichnung mit dem Label „KlimaStadtWerk“
freut uns sehr und zeigt uns, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind.“
Der
Energieversorger hat auf dem Stadtgebiet den Ausbau der Photovoltaik
nicht nur mit eigenen Anlagen, sondern auch durch finanzielle
Beteiligungsmöglichkeiten
für Bürger und über ein Pachtmodell vorangebracht. Darüber hinaus haben
die Stadtwerke anteilig in die großflächige Stromproduktion aus
Photovoltaik auf Deponiestandorten investiert. Zum Anteil von über 92
Prozent erneuerbare Energien in eigenen Stromerzeugungsanlagen
tragen des Weiteren eine eigene Windkraftanlage und Biomasse, vor allem
Industrie- und Altholz, sowie in eigenen Anlagen aufbereitetes und ins
Erdgasnetz eingespeistes Biomethan bei.
Die zu einem kleinen Anteil
vorhandene fossile Stromerzeugung findet bei
den Stadtwerken Detmold vollständig erdgasbasiert und sehr effizient in
gekoppelter Erzeugung von Strom und Wärme statt. Im Strombereich
realisieren die Stadtwerke allein damit im Jahr 2016 eine
Treibhausgasminderung von rund 20.000 Tonnen CO2-Äquivalent
pro Jahr bezogen auf den deutschen Strommix.
Im
Wärmebereich verfolgen die Stadtwerke eine klar festgelegte
Fernwärmestrategie auf Basis von Biomethan, fester Biomasse sowie Erdgas
und erreichen
einen Anteil über 75 Prozent erneuerbare Energien an der eigenen
Bruttowärmeerzeugung. Bezogen auf die gesamte Stadt liegen die
Stadtwerke bereits bei 19 Prozent erneuerbare Wärme. Damit haben die
Detmolder die Meseberger Beschlüsse der Bundesregierung mit
der Zielsetzung bis zum Jahr 2020 14 Prozent erneuerbare Wärme zu
erreichen, bereits heute schon übererfüllt.
Die
klare Priorität der Fernwärme gegenüber dem Ausbau und Neuanschlüssen
an das Gasnetz ist unter Klimaschutzaspekten positiv zu bewerten.
Bemerkenswert
ist dies auch deshalb, da der Gasabsatz zum eigentlichen Kerngeschäft
der Stadtwerke gehört.
Besonders
positiv im Bereich Energieeffizienz ist die energetische Sanierung der
Versorgungs- und Entsorgungsinfrastruktur im örtlichen Freizeitbad.
Die erzielten Einspareffekte werden im Rahmen des Energiemanagements
systematisch dokumentiert.
Auch im eigenen (Heiz‑)kraftwerkspark sind
seitens der Stadtwerke Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz
umgesetzt worden. Dazu gehören beispielsweise der
Austausch von Transport- und Umwälzpumpen gegen effizientere Modelle.
Aktuell eingeführt wurde ein neues Messkonzept mit
Rücklauf-Temperaturfühlern in verschiedenen Netzabschnitten des
Fernwärmenetzes, welches die Grundlage für dessen ständige Optimierung
beispielsweise durch mögliche Absenkungen der Systemtemperaturen und
Heizwasservolumenströme bildet.
Bei
der Trinkwasserversorgung liegt das Hauptaugenmerk vor allem auf der
Verringerung der Wasserverluste, wodurch letztendlich Strom gespart
wird.
Neben unternehmenseigenen Effizienzmaßnahmen bieten die Stadtwerke
Detmold für ihre Kunden ein Effizienzförderprogramm an, welches einen
breiten Maßnahmenkatalog umfasst und finanziell gut ausgestattet ist.
Neben dem wichtigen Aspekt der Kundenbindung erwarten
die Stadtwerke hier vor allem kundenseitige Effizienzgewinne.
Weitere Informationen:
Der
Labelvergabe liegt eine ausführliche Bestandsanalyse der bisherigen
Leistungen und Zielsetzungen in allen relevanten Geschäftsbereichen zu
Grunde, welche im Rahmen
von drei gemeinsamen Workshops erarbeitet und diskutiert werden.
Mittels eines Erfassungstools wird der Status Quo des Unternehmens im
Klimaschutz ermittelt und die Beiträge der Klimaschutzmaßnahmen zur
Treibhausgasminderung berechnet. Die Stadtwerke erhalten
abschließend einen ausführlichen Bericht, in dem die
Klimaschutzleistungen des Stadtwerks zusammengefasst und anhand eines
Rasters bewertet wurden.
Entwickelt
wurde die Idee zum Klimaschutzlabel für Stadtwerke im Rahmen des
Projektes „KlimaStadtWerk“, welches vom Bundesministerium für Umwelt,
Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit mit Mitteln der Nationalen
Klimaschutzinitiative gefördert wurde.
Weitere Informationen zu den Teilnahmebedingungen für Stadtwerke am Labellingprozess finden Sie unter
www.klima-stadtwerk.de
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