„Der SPD sind Exporte offenbar
wichtiger als der Frieden, selbst wenn es sich um Waffen handelt“,
erklärt Stefan Liebich, Außenpolitik-Experte der Fraktion DIE LINKE, zur
Beantwortung seiner Fragen nach den Rüstungsexportzahlen für 2017.
Liebich weiter:
„2015, 2016, 2017 sind die Jahre mit den höchsten Waffenexportzahlen
in der Geschichte der Bundesrepublik. Und das in Verantwortung von
SPD-Wirtschafts- und Außenministern. Da kann Sigmar Gabriel noch so
viele Sonntagsreden halten und erklären, wie wichtig es sei, die
Verfahren zu verschärfen – die Zahlen sprechen eine deutlich andere
Sprache. So erklärt sich wahrscheinlich auch, warum sie bis nach dem
SPD-Parteitag zurückgehalten und meine Schriftlichen Fragen eine Woche
zu spät beantwortet wurden. Die Exportzahlen des Jahres 2017 sind eine
bittere Pille für die Sozialdemokraten, die am vergangenen Sonntag noch
den vermeintlichen Erfolg gefeiert haben, dass Rüstungsexporte an alle
in den Jemen-Krieg involvierten Länder künftig gestoppt werden sollen.“
Tatsächlich hat Deutschland mit Hilfe der SPD diese gefährliche
Region erneut kräftig aufgerüstet: Fast die Hälfte aller deutschen
Waffen wurden 2017 dorthin geliefert. Ägypten, Partner Saudi-Arabiens im
Jemen-Krieg, hat Rüstungsgüter im Wert von 708 Millionen Euro erhalten,
77 Prozent mehr als 2016.
Die SPD sollte sich nicht feiern, sondern schämen. Wenn sie es ernst
meint mit ihrem Richtungswechsel, dann muss sie nicht nur künftige
Exporte verhindern, sie muss auch alle bisher erteilten Genehmigungen
von Waffenexporten in den Jemen-Krieg umgehend zurückziehen. Wer von
Frieden redet, kann nicht Diktaturen mit Waffen beliefern.“
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