Veröffentlicht am 17.09.2013
Er
liebte Diskussionen über Freiheit - regiert werden wollte er
keinesfalls. Erich Mühsam war ein Revoluzzer, seine Ideen über den
freien Willen und das Recht auf ein individuelles Leben waren
bahnbrechend.
Im Rahmen des Erinnerungsjahres 2013 "Zerstörte Vielfalt" ist auch dem langjährigen Freund Gustav Landauers und Mitbegründer des "Sozialistischen Bundes" Erich Mühsam (1878-1934) ein kleiner Beitrag im rbb gewidmet worden.
Die Tagebücher, die der Mühsam-Forscher Chris Hirte herausgibt, sind - einschließlich der Handschriften - auch online verfügbar, wo ebenfalls ein in den gedruckten Bänden nicht enthaltener Anmerkungsapparat entsteht.
Erich Mühsam saß zwischen allen Stühlen - fast sein ganzes Leben lang. Den schreibenden Bohemien in München und Berlin war er zu anarchistisch: Er agitierte Arbeiter und das Lumpenproletariat und wurde wegen diverser politischer Straftaten verurteilt.
Den ernsthaften Anarchisten war er zu sehr Boheme: Er dichtete zu unpolitisch, trank zu viel und vergnügte sich zu sehr - nicht nur, so der Vorwurf, mit Frauen. Nach dem Ersten Weltkrieg beteiligte er sich an der Münchener Räterepublik, redete vor Zehntausenden von Arbeitern und Soldaten.
Im Gegensatz zu vielen anderen Genossen überlebte Mühsam die Niederschlagung der Räterepublik. Weil Mühsam mit den Kommunisten kooperierte, um den Aufstieg des Nationalsozialismus zu verhindern, wurde er von vielen anarchistischen Freunden verlassen.
Weil er an der Staatskritik und am Individualismus der Anarchisten festhielt, wurde er von den Kommunisten als Kleinbürger kritisiert, auch noch nach seiner Ermordung in einem KZ nahe Oranienburg. Doch immer beschreiben ihn Zeitgenossen als einen herzlichen, großzügigen und gütigen Menschen.
Im Rahmen des Erinnerungsjahres 2013 "Zerstörte Vielfalt" ist auch dem langjährigen Freund Gustav Landauers und Mitbegründer des "Sozialistischen Bundes" Erich Mühsam (1878-1934) ein kleiner Beitrag im rbb gewidmet worden.
Die Tagebücher, die der Mühsam-Forscher Chris Hirte herausgibt, sind - einschließlich der Handschriften - auch online verfügbar, wo ebenfalls ein in den gedruckten Bänden nicht enthaltener Anmerkungsapparat entsteht.
Erich Mühsam saß zwischen allen Stühlen - fast sein ganzes Leben lang. Den schreibenden Bohemien in München und Berlin war er zu anarchistisch: Er agitierte Arbeiter und das Lumpenproletariat und wurde wegen diverser politischer Straftaten verurteilt.
Den ernsthaften Anarchisten war er zu sehr Boheme: Er dichtete zu unpolitisch, trank zu viel und vergnügte sich zu sehr - nicht nur, so der Vorwurf, mit Frauen. Nach dem Ersten Weltkrieg beteiligte er sich an der Münchener Räterepublik, redete vor Zehntausenden von Arbeitern und Soldaten.
Im Gegensatz zu vielen anderen Genossen überlebte Mühsam die Niederschlagung der Räterepublik. Weil Mühsam mit den Kommunisten kooperierte, um den Aufstieg des Nationalsozialismus zu verhindern, wurde er von vielen anarchistischen Freunden verlassen.
Weil er an der Staatskritik und am Individualismus der Anarchisten festhielt, wurde er von den Kommunisten als Kleinbürger kritisiert, auch noch nach seiner Ermordung in einem KZ nahe Oranienburg. Doch immer beschreiben ihn Zeitgenossen als einen herzlichen, großzügigen und gütigen Menschen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen