Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) ruft fünf Jahre nach der Atomkatastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima bundesweit zur Teilnahme an Gedenkveranstaltungen und zum weiteren Protest gegen jegliche Nutzung der Atomenergie auf. Die Atomkatastrophe in Fukushima begann am 11. März 2011 und sie hält bis heute an. Schon an diesem Wochenende finden Aktionen statt, die an die Folgen der Katastrophe erinnern und die vor der weiteren Nutzung der Atomkraft warnen.
Eine der größten Demonstrationen in diesen Tagen wird am Sonntag (6. März) in Baden-Württemberg beim Atomkraftwerk Neckarwestheim stattfinden. Neben zahlreichen Initiativen und Verbänden ruft auch der BBU zur Teilnahme an der Demonstration auf. Sie beginnt um 12.30 Uhr am Bahnhof von Kirchheim (Neckar). Nach der Auftaktveranstaltung führt der Demonstrationszug zum Parkplatz vor Tor 1 des AKW Neckarwestheim. Dort findet die Abschlusskundgebung statt.
Das AKW Neckarwestheim befindet sich etwa 10 Kilometer südlich von Heilbronn und umfasst zwei Reaktorblöcke. Block 1 wurde 2011 abgeschaltet, Block soll noch bis Ende 2022 in Betrieb bleiben. Das aber ist für die Anti-Atomkraft-Bewegung nicht hinnehmbar: „Fukushima hat gezeigt, dass sich Atomkatastrophen überall und jederzeit ereignen können. Außerdem muss die Atommüllproduktion auch im AKW Neckarwestheim schon heute und nicht erst 2022 gestoppt werden“, so BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz.
Zur aktuellen Situation in Fukushima heißt es in dem Aufruf zur Demonstration in Neckarwestheim u. a.: „Über 20.000 Arbeiter in Fukushima wurden bisher hohen Strahlenbelastungen ausgesetzt. Nicht erfasst sind in dieser Zahl Tausende von Leiharbeitern, deren Gesundheitszustand nicht regelmäßig kontrolliert wird. Sie alle werden das Schicksal vieler, nach Jahren erkrankter, Liquidatoren wie in Tschernobyl teilen müssen. In den bewohnten Distrikten um Fukushima wurde versucht, die radioaktive Strahlung durch Abtragen von Erde und durch „Abwaschen“ zu minimieren. Jetzt lagern an vielen Sammelstellen hunderttausende von Säcken mit Strahlenmüll. Ein Konzept, was mit ihnen geschehen soll, gibt es nicht.“
Ausführliche Informationen zur Demonstration in Neckarwestheim unter www.endlich-abschalten.de/home
Weitere Aktionen rund um den 5. Jahrestag der Fukushima-Katastrophe (unvollständige Übersicht)
06.03., Gronau: Sonntagsspaziergang an der Urananreicherungsanlage
11.03., Lingen: Mahnwache
11.03., Mosbach: Mahnwache
11.03. und Folgetage: Aktionstage gegen Urantransporte (bundesweit)
12.03., Kiel: Demonstration
14.03., Dannenberg: Mahnwache
25.03., Gronau, Ostermarsch an der Urananreicherungsanlage
Weitere Informationen unter www.bbu-online.de
Direktlink: http://www.bbu-online.de/Termine/Termine.htm
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Zur Finanzierung seines vielfältigen Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, IBAN: DE62370501980019002666, SWIFT-BIC: COLSDE33.
Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter http://bbu-online.de
Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung, gegen Fracking und für umweltfreundliche Energiequellen.

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