Mehr als ein Drittel aller deutschen Beschäftigten in Vollzeit
verbringt wöchentlich mehr als 45 Stunden am Arbeitsplatz. Zu diesem Ergebnis
einer repräsentativen DGB-Umfrage, erklärt Beate Müller-Gemmeke,
Sprecherin für ArbeitnehmerInnenrechte:
Wenn Arbeit mehr und mehr mit Freizeit verschwimmt, dann stimmt
etwas nicht mit den Arbeitsbedingungen in deutschen Unternehmen. Immerhin geben
sogar fast 20 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten an, über 48 Stunden pro Woche
zu arbeiten. Das ist definitiv zu viel. Solche Arbeitszeiten erschweren ein
normales Privatleben mit der Familie und mit Freunden. Überlange Arbeitszeiten
führen oft zu Stress. 70 Prozent der Befragten, die überlang arbeiten,
fühlen sich bei der Arbeit gehetzt. Auf die Dauer machen solche
Belastungen krank.
Überlange Arbeitszeiten sind nicht mehr zeitgemäß. Der Trend geht
längst zu flexibleren Arbeitszeiten, die eine Vereinbarkeit von Beruf, Familie
und Freizeit erlauben. Immerhin wünschen sich die meisten Beschäftigten in
Deutschland flexiblere Arbeitszeiten. Und: Mehr als zwei Drittel aller
Vollzeitbeschäftigten würden gerne weniger arbeiten. Wenn die deutsche
Wirtschaft weiterhin Fachkräfte finden will, muss sie auf diese Wünsche ihrer
Beschäftigten eingehen und endlich auf eine moderne Betriebskultur setzen.
Auch die Bundesregierung muss diesen Trend endlich ernstnehmen.
Notwendig sind Maßnahmen, mit denen die Beschäftigten mehr Flexibilität und
mehr Zeitsouveränität erhalten. Die Beschäftigten brauchen größere
Gestaltungsräume, wie viel, wann und wo sie arbeiten. Denn Arbeit muss besser
ins eigene Leben passen.
Bündnis 90/Die Grünen Bundestag
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