Stefan Wenzel - stefan-wenzel.deDer Minister forderte klare Definitionen für Rückholbarkeit, Bergbarkeit und langfristige Wiederauffindbarkeit. Derzeit gebe es die Tendenz zu „schwammig gehaltenen Absichts-erklärungen“. "Wer die Behälterstabilität auf 500 Jahre begrenzen will, muss auch wissen was danach passiert", sagte Wenzel.
Die Finanzierung müsse für sehr lange Zeiträume sichergestellt werden. Der Minister forderte, dass die Brennelementesteuer nicht wie geplant, zum Ende des Jahres ausläuft, sondern bis zum Ende der Laufzeit der Reaktoren verlängert wird. „Es gibt schon jetzt große Unsicherheit über die Werthaltigkeit der Rückstellungen. Eine Steuersenkung wäre völlig fehl am Platze!“
Wenzel erinnerte daran, dass die Schachtanlage Asse II als „Versuchsendlager“, „Forschungsbergwerk“ und bis in die neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts auch als Entsorgungsvorsorgenachweis für laufende Atomkraftwerke geführt wurde. „Tatsächlich jedoch war die Asse aber insbesondere eine billige atomare Müllkippe.“ Obwohl schon zwei benachbarte Bergwerke abgesoffen waren, wurde die Anlage von Politik und Wissenschaft lange als „sicher für alle Zeiten“ deklariert und ein Wassereinbruch wurde mit "an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen". Wenzel: „Bis zuletzt behauptete die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, dass sich Risse im Salz von allein schließen. Aber da floss das Wasser schon mehr als zwei Jahrzehnte und ließ sich bis heute nicht stoppen.“
„Mittlerweile schreibt das Atomgesetz vor, dass vorrangig eine Rückholung der Abfälle zu erfolgen hat. Dabei wird technisch und rechtlich Neuland betreten. Weltweit wird hier erstmalig an einer Rückholung von radioaktiven Abfällen gearbeitet“, sagte der Minister.
Quelle: mu.niedersachsen.de
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