Zur heute
veröffentlichten UBA-Untersuchung zu Glyphosat
erklärt Harald Ebner, Sprecher für
Gentechnik- und Bioökonomiepolitik:
Der
Expertenstreit um Glyphosat ist auf Deutschlands oberster
Behördenebene angekommen. Eine Bundesbehörde sagt, Glyphosat
sei vollkommen harmlos, die andere warnt jetzt und sieht weiteren
Forschungsbedarf. Die Meinungsverschiedenheiten
zwischen Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und
Umweltbundesamt (UBA) tragen nicht zur Beruhigung der Debatte bei. Die gute
Nachricht: endlich befasst sich eine Behörde der Bundesregierung mit der Glyphosatbelastung der Menschen in Deutschland! Das ist
schon lange überfällig. Das bei der Glyphosatbewertung
federführende BfR ist bislang vor allem dadurch
aufgefallen, unabhängige Untersuchungen in Frage zu stellen, statt selbst
welche durchzuführen. Wir brauchen dringend mehr und umfassendere
Untersuchungen zur Pestizidbelastung der Menschen.
Die neue UBA-Studie
bestätigt jetzt amtlich, was Nichtregierungsorganisationen schon vor Jahren
festgestellt haben: ein großer Teil der Bevölkerung hat mittlerweile Glyphosat im Körper - Tendenz langfristig stark steigend.
Auch wenn Grenzwerte deutlich unterschritten werden, ist das ein Alarmsignal. Für
krebserregende Stoffe gibt es keine „sicheren“ Grenzwerte, bis zu deren Höhe
eine Aufnahme unbedenklich wäre. Pestizide haben in unseren Körpern nichts zu
suchen.
Die Europäische
Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA hat Glyphosat
jüngst für harmlos erklärt, eine erneute Zulassung und sogar das Hochsetzen der
Grenzwerte empfohlen. Ihr Urteil basiert auf der international äußerst
umstrittenen Einschätzung des deutschen BfR. Dessen
Dienstherr Minister Christian Schmidt trägt die Verantwortung dafür und muss
jetzt dringend bei der EU die Notbremse ziehen. Noch kann die Neuzulassung
gestoppt werden. Ohne eine gründliche und unabhängige Neubewertung darf Glyphosat nicht wieder zugelassen werden.
Bündnis 90/Die Grünen Bundestag
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