24.09.2014
In
Hamburg leben 42.000 Millionäre und 18 Milliardäre. Gleichzeitig belegt
der aktuelle Sozialbericht, dass die Armut in Hamburg sich verfestigt
hat. Die soziale Schere ist eines der größten Probleme unserer Stadt. Um
diese zu bekämpfen, fordern die Grünen eine Enquête-Kommission.
Politik, Verbände und Wissenschaft sollen in dem Gremium gemeinsam nach Auswegen aus der Armutsfalle suchen und konkrete Maßnahmen erarbeiten.
Katharina Fegebank, sozialpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion, erklärt:
„42.000 Millionäre und 18 Milliardäre leben in Hamburg. Während 9,3 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger im Reichtum leben, sind 17,7 Prozent der Hamburger Bevölkerung von Armut bedroht. Um die soziale Spaltung endlich zu verringern, fordern wir eine Enquête-Kommission zu diesem Problem in der nächsten Legislaturperiode, um mit allen Beteiligten nach Lösungen zu suchen. Als reiche Stadt darf Hamburg es sich nicht leisten, dass viele Menschen abgehängt werden.“
Hintergrund
Der aktuelle Sozialbericht der Stadt und die Zahlen des Statistikamts Nord belegen: Die Armut in Hamburg hat sich verfestigt, die soziale Schere ist eines der größten Probleme unserer Stadt. Der Hamburger Wohlfahrtsindex (HWI), den die Grüne Fraktion im Frühjahr von Wissenschaftlern der Universität Heidelberg und der FU Berlin hatte berechnen lassen, attestiert Hamburg einen Zuwachs an Reichtum – bei gleichzeitig gesunkener Wohlfahrt. Grund dafür sind vor allem die Einkommensunterschiede, die in keinem Bundesland höher sind als in Hamburg.
Kinder: In Hamburg lebt jedes vierte Kind in Armut, rund 46.000 Kinder sind von Armut bedroht. Die Quote der unter 15-Jährigen, die von Hartz-IV-Bezügen leben, liegt in Rothenburgsort bei 49,4 Prozent, in Nienstedten dagegen bei 0,2 Prozent.
Migranten: Hamburgerinnen und Hamburger hatten im Durchschnitt ein Armutsrisiko von 34,1 Prozent (Statistische Ämter des Bunds und der Länder).
Alleinerziehende: Alleinerziehende haben in Hamburg ein Armutsrisiko von 44,1 Prozent. Leben zwei Kinder oder mehr in einem Haushalt, dann steigt das Risiko auf 55 Prozent.
Senioren: In keinem anderen Bundesland leben so viele Seniorinnen und Senioren von der Grundsicherung im Alter. In Hamburg liegt die Quote bei 6,2 Prozent und die Tendenz ist steigend.

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen