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IPPNW PRESSEMITTEILUNG
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Datum: 10.09.2014
GESCHÄFTE MIT DER MASSENVERNICHTUNG – U-BOOTE FÜR ISRAEL
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Im Rahmen der Kampagne "Atomwaffen - ein Bombengeschäft" protestiert die
ärztliche Friedensorganisation IPPNW mit anderen Friedens- und
Umweltgruppen gegen die Finanzierung von Atomwaffensystemen durch deutsche
Finanzinstitute. Dazu gehören auch deutsche U-Boote der Dolphin-Klasse.
Laut Aussage eines israelischen Marinekommandeurs wird das vierte deutsche
U-Boot in rund 20 Tagen in Israel eintreffen. ExpertInnen gehen davon aus,
dass dieses U-Boot atomar bestückte Raketen abfeuern kann. Damit stellt
es einen wichtigen Faktor für Israels „Abschreckung“ gegenüber dem
Iran dar.
ThyssenKrupp Marine Systems GmbH (TKMS) in Kiel hat das U-Boot und die
bereits zuvor gelieferten U-Boote gebaut. Die Konstruktion der U-Boote
erfolgte gemäß israelischen Design-Spezifikationen: Es werden
israelische Kommando-, Kontroll-, und Kampfsysteme eingebaut.
Medienberichten zufolge werden diese U-Boote mit Bodenraketen und
Marschflugkörpern ausgestattet, die mit nuklearen Sprengköpfen bestückt
werden können. Insgesamt sechs U-Boote sollen bis 2017 geliefert werden.
Atlas Elektronik – gehört Thyssen Krupp zu 60% und EADS (jetzt Airbus
Group) zu 40% – liefert die Angriff- und Lenksysteme für die U-Boote.
Von den sechs 533mm Rohren können DM2A3-Torpedos abgefeuert werden.
Die vier deutschen Finanzinstitute Commerzbank, Deutsche Bank,
Sparkasse-Finanzgruppe und BayernLB haben 2013 Unternehmensanleihen an
ThyssenKrupp ausgegeben: Die Commerzbank in Höhe von 894,67 Mio. EUR (es
wurden zwei verschiedene Haftungsübernahmen für Thyssen, mit jeweils
584, 83 und 309, 87 Millionen beschlossen), die Deutsche Bank in Höhe
von 584,83 Millionen EUR Anleihen und die BayernLB in Höhe von 312,72
Mio. EUR. Darüber hinaus sind Commerzbank, Sparkasse-Finanzgruppe und
Deutsche Bank an ThyssenKrupp beteiligt mit 124,23 (1,60 %), 88 (1 %) bzw.
66,66 (0,86 %) Mio EUR in Aktien.
Bei einer Aktionswoche unter dem Motto „Atomwaffen – ein
Bombengeschäft“ wird an vielen Orten Deutschlands vor Filialen der
Commerzbank und anderen Finanzinstituten gegen solche „Geschäfte mit
der Massenvernichtung“ protestiert. Die Commerzbank steht besonders im
Focus der Proteste, weil die Bank mit einem Image als ethisch korrekte
Bank wirbt. Xanthe Hall sagt: „In den eigenen Richtlinien der
Commerzbank sind Finanzierungen von `kontroversen Waffen´ wie z.B.
Streubomben verboten. Auch Mischkonzerne dürfen nicht finanziert werden.
Obwohl Atomwaffen von der Bank selbst als "kontroverse Waffen" definiert
werden, unterhält die Commerzbank weiterhin Geschäftsbeziehungen zu
Atomwaffenherstellern wie ThyssenKrupp, BAE Systems, Airbus Group,
GenCorp, Safran, Thales, Rolls Royce, Boeing und Serco. Alle diese Firmen
sind direkt oder indirekt an der Produktion von Atomsprengköpfen oder
Trägersystemen beteiligt". Neue Daten zur Finanzierung dieser
Atomwaffenhersteller werden am 25. September 2014 in Berlin in einer neuen
Ausgabe der ICAN-Studie "Don't Bank on the Bomb" veröffentlicht.
Das von ThyssenKrupp Marine Systems übergebene "Tanin" U-Boot ist das
größte je in Deutschland gebaute U-Boot und soll mehr als eine Milliarde
Euro kosten. Ein Drittel davon bezahlt die deutsche Regierung. Die U-Boote
sind das Resultat von zwei Jahrzehnten strategischer Zusammenarbeit
zwischen Israel und Deutschland und werden alle zum Teil von der deutschen
Regierung finanziert. Die deutsche Regierung beharrt darauf, von der
Atomwaffenfähigkeit der U-Boote nichts zu wissen. Ehemalige hochrangige
Beamte bestätigen jedoch, dass die U-Boote von Anfang an gebaut wurden,
um Atomwaffen zu tragen. Die Verwendung von Popeye Turbo-Raketen als
Trägersysteme für Atomwaffen wird durch die vier 650mm Schussrohren in
den Dolphin-Klasse U-Booten ermöglicht. Der HDW stattete die israelischen
U-Boote mit einem neu entwickelten hydraulischen Abschusssystem statt dem
herkömmlichen System aus, um eine stärkere Abschussleistung zu erzielen.
Es sei das erste israelische U-Boot, das über eine außenluftunabhängige
Antriebsanlage verfüge. Damit könne es auch in großen Entfernungen
eingesetzt werden und sehr lange Zeit unter Wasser bleiben.
Das Video und mehr Informationen zur Aktionswoche unter:
http://atombombengeschaeft.de/aktionswoche/
Mehr Informationen zur Kampagne „Atomwaffen – ein Bombengeschäft“:
http://atombombengeschaeft.de/
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10. September 2014
GESCHÄFTE MIT DER MASSENVERNICHTUNG – U-BOOTE FÜR ISRAEL
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