Zur
Forderung von Landwirtschaftsminister Schmidt, die Deutschen sollten wegen des Embargos gegen Russlands mehr Obst essen, erklärt Nicole Maisch, Sprecherin für
Verbraucherpolitik:
Schmidts
Forderung überrascht. Bisher hatte die Bundesregierung einseitig auf
Agrar-Exporte gesetzt. Auch im neuen Haushalt des Landwirtschaftsministeriums
setzt Schwarz-Rot klar auf Massenproduktion für den Weltmarkt statt auf Regionalität
und Qualität. Russland war bisher ein zentrales Ziel dieser Exportstrategie und
soll in Zukunft von zusätzlichen Agrarattachés
beackert werden.
Statt mit markigen Sprüchen nebenbei Außenpolitik zu machen
und sich hart an der Grenze zur Realsatire zu bewegen, sollte Schmidt sich
auf seine Aufgaben als Ernährungsminister besinnen und etwas für bessere Schul-
und Kitaverpflegung tun. Regelmäßige
Ausgaben von Obst, verbunden mit einer begleitenden Ernährungsbildung, sind ein
wichtiger Schlüssel, um die Wertschätzung für leckeres und gesundes Essen zu
steigern und die Besonderheiten von regionalen, ökologisch erzeugten und
saisonalen Produkten zu vermitteln.
Dazu
muss er sich auf europäischer Ebene dafür einzusetzen, dass das EU Schulobst-/Gemüse-
und das Milchprogramm zusammengelegt, aufgestockt und entbürokratisiert werden.
Ziel muss sein, dass möglichst viele Kinder davon profitieren. Es wäre zu
prüfen, wie die Ausgabe von Obst, Gemüse und Milch im Rahmen eines
Bundesprogramms auf Kindertagesstätten ausgeweitet werden kann. Darüber hinaus
braucht es einen Förderschwerpunkt Schulverpflegung in der Gemeinschaftsaufgabe
Agrar- und Küstenschutz (GAK) und dem Bundesprogramm Ökologischer Landbau, um
die Entwicklung regionaler Verarbeitungs-, Vermarktungs- und
Belieferungsstrukturen voranzubringen.
Die Fraktionspressestelle auf Twitter: @GruenSprecher
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