Das Album enthält sieben Stücke, die völlig frei improvisiert sind und das breite Spektrum ihres musikalischen Könnens zeigen. Silke Eberhards Saxofon klingt mitunter verführerisch luftig, erinnert an Stan Getz; ein anderes Mal lässt sie es quietschen und pfeifen wie der Free-Jazz-Meister Ornette Coleman in seiner wildesten Form. Sie nutzt alle Register, klappert fröhlich mit den Alttasten und lässt ihr Instrument zischen und atmen, während in ihrem Spiel immer mal wieder melodische Phrasen aus imaginären Standardthemen aufblitzen. Céline Voccia nutzt neben traditionellen Aufführungsmethoden auch eine Vielzahl von Klangerzeugungstechniken. Perkussive Bassklänge mit gedämpften Streichern wechseln sich mit raffinierten Halleffekten ab, erzeugt durch das rechte Pedal. Der französische Pianist ist auch gerne direkt an den Streichern aktiv, und fügt so dem herkömmlichen Klavierklang neue Aspekte hinzu. Sie antwortet auf Silke Eberhards musikalische Aussagen, mal mit kristallinen Akkorden, die an Messiaens Klavierwerke erinnern, mal mit kraftvollen Clustern à la Cecil Taylor oder klirrenden Phrasen im Diskant. Ihr Klavierton ist robust und klar konturiert, daher ist es nicht verwunderlich, dass sie Martha Argerich ebenso bewundert wie Paul Bley.
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