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Nach
Protesten von Deutscher Umwelthilfe und lokalen Initiativen stoppt
Uniper die Planungen für den Bau eines LNG-Terminals und den Import von
Fracking-Gas
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Stattdessen Neuausrichtung des Projektes und Prüfung einer Import-Infrastruktur von Wasserstoff angekündigt
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DUH weist weiterhin auf die Nähe zu Naturschutzgebieten und die schwierigen Bedingungen am Standort Wilhelmshaven hin
Berlin,
6.11.2020: Erfolg für Umweltschutz und Klima: Nach heftigen Protesten
von Deutscher Umwelthilfe (DUH) und lokalen Initiativen hat der Konzern
Uniper heute angekündigt, die Planungen für
ein Flüssigerdgas-Terminal in Wilhelmshaven aufzugeben. Mit dem
Terminal sollte erstmals die Möglichkeit geschaffen werden, extrem
klimaschädliches Fracking-Gas als Flüssigerdgas (liquefied natural gas,
LNG) nach Deutschland zu transportieren. Das Projekt
hatte die Unterstützung von Bundesregierung und Landesregierung von
Niedersachsen. Die DUH und Bürgerinitiativen wehren sich seit Jahren
gegen die Pläne, weil durch diese zusätzliche Treibhausgasemissionen und
eine neue Abhängigkeit von fossilen Energieträgern
drohen. Am Standort Wilhelmshaven möchte Uniper jedoch festhalten und
nun andere Optionen prüfen, zum Beispiel eine Import-Infrastruktur für
Wasserstoff.
Dazu erklärt Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Dies
ist eine gute Entscheidung für den Klimaschutz. Heute noch dreistellige
Millionenbeträge in eine fossile Infrastruktur zu stecken, ist
nicht nur klimapolitisch unsinnig, sondern macht auch ökonomisch
überhaupt keinen Sinn. Einen Schlussstrich unter diese Planungen zu
ziehen, ist deshalb von Uniper folgerichtig. Mit der Abkehr vom
geplanten LNG-Terminal hat Uniper nun die Chance, umzusteuern
und stärker in erneuerbare Energien zu investieren. Wegen der geplanten
Nähe zu sensiblen Naturräumen wie dem Nationalpark Wattenmeer ist der
geplante Standort in Wilhelmshaven jedoch weiterhin ungeeignet für eine
industrielle Infrastruktur.“
Das Terminal wäre mit einer jährlichen Importkapazität von zehn
Milliarden Kubikmetern LNG für rund 18 Millionen Tonnen CO2
verantwortlich gewesen. Die DUH hat das Projekt nicht nur wegen der
Treibhausgasemissionen und dem Import von Fracking-Gas kritisiert,
sondern auch wegen der Auswahl des Standortes an der Jade-Mündung.
Problematisch ist aus Sicht der DUH insbesondere die unmittelbare
Nachbarschaft zu besonders sensiblen und geschützten Naturräumen wie dem
Nationalpark Wattenmeer.
Zuletzt hatte Uniper in einem so genannten
„Interessenbekundungsverfahren“ Abnehmer für die Kapazitäten des
Terminals gesucht. Die DUH hatte sich zusammen mit 38 weiteren
zivilgesellschaftlichen Organisationen daran beteiligt und in einem
„Letter of Disinterest“
ihr ausdrückliches und verbindliches Desinteresse an den Kapazitäten
erklärt. In den vergangenen Monaten hat die DUH zudem mit einer groß
angelegten Web- und Social Media-Kampagne auf das klimapolitische Unheil
hingewiesen, das Fracking-Gas und LNG-Terminals
anrichten.
Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz der DUH: „Die
Entscheidung von Uniper hat Strahlkraft: Es gibt kein Geschäftsmodell
für LNG-Terminals und einen Import von Fracking-Gas. Unternehmen, die
heute
noch auf fossile Projekte setzen, riskieren das Vermögen ihrer
Investoren. Daraus müssen nun auch die Betreiber der geplanten
LNG-Terminals in Brunsbüttel und Stade Konsequenzen ziehen: Wir fordern
sie auf, dem Vorbild von Uniper zu folgen und diese klimaschädlichen
Projekte ebenfalls unverzüglich abzusagen.“
Links:
Zur Informationsseite der DUH zu LNG-Terminals:
https://www.duh.de/lng/
Letter of Disinterest von DUH und 38 weiteren NGOs:
http://l.duh.de/p201029
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