„Die
von ‚BILD‘ und der Union angekündigte Riester-Revolution ist nichts
anderes als ein hilfloser Rettungsversuch für die
Versicherungswirtschaft zu Lasten zukünftiger Rentnerinnen und Rentner.
Anstatt die von Arbeitgebern und Beschäftigten paritätisch finanzierte
gesetzliche Rente zu stärken, wollen CDU und CSU noch mehr Steuergelder
im Milliardengrab Riester versenken. Das ist in Zeiten dauerhaft
niedriger Zinsen völlig absurd. Die Riester-Rente sollte nicht in
Zulagen-Rente sondern in Casino-Rente umbenannt werden", erklärt
Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE.
Birkwald weiter:
„Die Zahl der Riester-Verträge ist seit
Jahren rückläufig. Mehr als 20 Prozent der Verträge sind ruhend
gestellt. Der Grund dafür: Die Versicherten haben von undurchschaubaren
Verträgen, die nur horrende Abschluss- und Vertriebskosten verschleiern,
die Nase gestrichen voll. Sie wollen mehrheitlich nicht auf garantierte
Leistungen im Alter verzichten, da sie sich auch im Ruhestand auf ein
festes Einkommen verlassen können müssen.
Das wollen die
Konservativen nun aufbrechen. Die Versicherungskonzerne sollen künftig
nicht mehr garantieren müssen, dass ihre Kunden die eingezahlten
Beiträge und Zulagen zu 100 Prozent erhalten, und sie sollen mehr Geld
in riskante Aktienspekulation stecken dürfen. Das Ergebnis: Bei den
Versicherten wird das Risiko steigen, die Konzerne werden sich noch mehr
Beiträge in die eigene Tasche stecken können.
Aber wer auf dem
Aktienmarkt zocken will, braucht keine Riester-Rente, sondern eine gute
Bankberaterin und viel Geld auf dem Konto. Wer hingegen als
Normalverdiener langfristig und solide seinen Lebensstandard im Alter
sichern will, der braucht gute Arbeit, gute Löhne und eine starke
gesetzliche Rente mit einem lebensstandardsichernden Rentenniveau von 53
Prozent wie im Jahr 2000.
Ich fordere die SPD und ihren
zuständigen Finanzminister Olaf Scholz nachdrücklich auf, dieses
sinnlose Projekt zu stoppen. Wer wie die Union erst den Rentenzuschlag
für Niedrigverdienende (die sogenannte ‚Grundrente‘) drastisch
zusammenkürzt, darf dann nicht noch wertvolle Steuermilliarden für ein
totes Spekulationsprodukt verschwenden.“
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