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31. Oktober 2020
Neues Solarprojekt von Greenpeace Energy in Hamburg - Mieterstrom vom Altbaudach lohnt sich - trotz Mehraufwand
Hamburg (ots)
Ein neues Mieterstromprojekt hat der Ökoenergieanbieter Greenpeace Energy in Hamburg in Betrieb genommen. In dem Altbau im Stadtteil Eimsbüttel können Mieterinnen und Mieter nun direkt sauberen Sonnenstrom vom Hausdach beziehen. Möglich macht das eine eigens errichtete Solaranlage. "Wir freuen uns, dass wir dieses Projekt hier erfolgreich umsetzen konnten", sagt Nils Müller, Vorstand von Greenpeace Energy. "Wenn es bald eine höhere Förderung für Mieterstrommodelle gibt, hoffen wir auf eine größere Zahl solcher Projekte. Dies ist dringend notwendig, denn gerade in älteren Gebäuden ist Mieterstrom eine komplexe Herausforderung."
So musste in dem Haus in der Methfesselstraße 10 der etwa 100 Jahre alte Dachstuhl verstärkt werden, damit dieser die Solaranlage und nötiges Zubehör sicher tragen kann. Die Photovoltaik-Anlage kann mehr als 13.000 Kilowattstunden Strom im Jahr liefern - die eine Hälfte davon wird direkt im Gebäude verbraucht, die andere Hälfte ins öffentliche Netz eingespeist. Zusätzliche Ökostrom-Mengen, die die Mieterinnen und Mieter nachts oder zu anderen Zeiten mit geringer Solarstromproduktion benötigen, liefert Greenpeace Energy günstig als Teil eines speziell zugeschnittenen Mischtarifs. Darin ist für die teilnehmenden Mietparteien der Arbeitspreis pro Kilowattstunde zehn Prozent günstiger als der Basistarif "Ökostrom aktiv" der Energiegenossenschaft.
Durch die Teilnahme am Mieterstrommodell kann die Hausgemeinschaft hier im Vergleich zum konventionellen Strombezug jährlich fast sechs Tonnen klimaschädliches CO2 einsparen. "Die Mieterinnen und Mieter können selbst zu Akteuren einer dezentralen und klimafreundlichen Energiewende werden", so Jan Erichsen, der Eigentümer des Hauses. "Wir hoffen, dass unser Beispiel Schule macht", sagt er. "Umso mehr, wenn man auf die vielen gut geeigneten Hausdächer in der Nachbarschaft blickt, die noch keine Solaranlage haben."
In Bestandsbauten ist das Potenzial an nutzbaren Dachflächen für den Klimaschutz um ein Vielfaches größer als bei Neubauten. Mieterstrommodelle in Altbauhäusern sind in Deutschland bisher die Ausnahme, denn entsprechende Anlagen lassen sich leichter in Neubauprojekten umsetzen. Die oftmals höheren Kosten bei Bestandsbauten sowie eine derzeit nur geringe staatliche Förderung haben bisher viele Eigentümer von einer solchen Investition abgehalten. Seit der Einführung der Mieterstromförderung im Jahr 2017 wurde im Rahmen von Mieterstromvorhaben bisher nur ein Bruchteil der von der Politik anvisierten 500 Megawatt installiert.
In der aktuell anstehenden Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) stellt die Bundesregierung nun höhere Zuschüsse für Mieterstrommodelle sowie den Abbau bürokratischer Hürden in Aussicht. "Dieser Schritt ist längst überfällig und absolut notwendig, um auch Mieterstromprojekte in Bestands- und Altbauten endlich wirtschaftlicher zu machen", so Nils Müller.
Weitere Infos: Die in der Methfesselstraße 10 installierte PV-Anlage mit einer Spitzenleistung von 18,6 Kilowatt ist bewusst in Ost-West-Richtung ausgerichtet - und damit speziell auf den Strombedarf in einem Mehrfamilien-Wohnhaus abgestimmt, welcher morgens und abends am höchsten ist. Neben der Solaranlage wurden auch neue Stromzähler im Haus installiert, die die verbrauchten und die produzierten Strommengen präzise erfassen.
Etikettenschwindel: Aus Kohlestrom wird Ökostrom LichtBlick fordert transparente Stromkennzeichnung
Quellenangabe: "obs/Copyright: LichtBlick SE"
Hamburg (ots)
Am 1. November veröffentlichen über 1.100 Versorger die Stromkennzeichnung für rund 15.000 Stromprodukte. Aufgrund einer gesetzlichen Regelung werden die Verbraucher dabei über den tatsächlichen Stromeinkauf ihres Anbieters getäuscht. Denn Versorger müssen auf ihrem Strom-Etikett bis zu 60 Prozent EEG-Ökostrom ausweisen - obwohl sie diesen Strom nicht für ihre Kunden einkaufen. Dieser EEG-Pflichtanteil in der Kennzeichnung steigt seit Jahren an und erreicht in diesem Jahr eine neue Rekordhöhe.
"Auf jedem Stromprodukt steht heute ein großer Anteil Ökostrom. In den meisten Fällen ist aber viel weniger oder gar kein Ökostrom drin", bilanziert Ralph Kampwirth vom Klimaschutz-Unternehmen LichtBlick. Die Stromkennzeichnung finden Verbraucher auf den Internetseiten der Anbieter und in Rechnungen.
LichtBlick nennt dazu ein Muster-Beispiel: Ein Versorger kauft für das Stromprodukt seiner Kunden 75 Prozent Kohlestrom und 25 Prozent Atomstrom ein. Auf dem Strom-Etikett sinkt der Kohleanteil auf 30 Prozent, der Atomanteil auf 10 Prozent. Stattdessen werden dort 60 Prozent als EEG-Ökostrom ausgewiesen.
"Das ist gesetzlich verordnetes Greenwashing. Niemand würde akzeptieren, wenn ein Fleischprodukt, das vollständig aus konventioneller Massentierhaltung stammt, als 60% Biofleisch ausgezeichnet würde", so Kampwirth.
Grund für die Verbrauchertäuschung ist die Kennzeichnungspflicht in den Energie-Gesetzen. Sie vermischt die Angaben zum tatsächlichen Stromeinkauf des Versorgers mit einem rechnerisch ermittelten Wert, wie viel EEG-Ökostrom Kunden über die Zahlung der EEG-Umlage finanzieren.
LichtBlick fordert die Einführung eines Strom-Etiketts, das den tatsächlichen Stromeinkauf der Versorger transparent darstellt.
Über LichtBlick:
Vor über 20 Jahren fing LichtBlick an, sich als Pionier für erneuerbare Energien stark zu machen. Heute ist Ökostrom das neue Normal und LichtBlick Deutschlands führender Anbieter für Ökostrom und Öko-Wärme. Bundesweit leben und arbeiten über 1,7 Million Menschen mit der Energie von LichtBlick. 450 LichtBlickende entwickeln Produkte und Services für einen klimaneutralen Lebensstil. 2020 erwartet das Klimaschutz-Unternehmen einen Umsatz von 1 Milliarde Euro. LichtBlick gehört zum niederländischen Energiewende-Vorreiter Eneco. Eneco will bis 2022 saubere Energie für 2,5 Millionen Haushalte in eigenen Kraftwerken erzeugen. Info: www.lichtblick.de
„Hauptsache, wir kommen jetzt in die Pötte“ - taz.de
Alarmierender Faktencheck der Deutschen Umwelthilfe: Fördermittel für energetische Sanierung zu niedrig und falsch ausgerichtet
Berlin (ots)
- Mit fast 80 Prozent der bewilligten Anträge im KfW Programm "Energieeffizient Bauen" wird im Neubau ein veralteter Effizienzstandard gefördert, während im Bestand kaum saniert wird
- Daten belegen, dass Energieverbrauch in Gebäuden durch energetische Sanierung drastisch gesenkt werden kann
- Bundesregierung muss im Gebäudeenergiegesetz schnellstmöglich Effizienzstandards anheben, um Klimaziele im Gebäudebereich noch zu erreichen
Ein neuer Faktencheck der Deutschen Umwelthilfe (DUH) belegt eine völlig fehlgeleitete Förderpolitik im Gebäudebereich. Aktuell fließt ein deutlich zu hoher Anteil der Fördermittel in reine Mitnahmeeffekte für den Neubau, während Bestandsgebäude kaum saniert werden. Etwa 80 Prozent der bewilligten Anträge im KfW Programm "Energieeffizient Bauen" fallen im Neubau auf den KfW 55 Standard, der für den Neubau ohnehin Stand der Technik ist und klimapolitisch unzureichend. Diese Gelder sollten dringend in die Sanierung des Gebäudebestands fließen. Die Sanierungsrate für Bestandssanierungen liegt bei unter 1 Prozent. Um die Klimaziele zu erreichen und bezahlbares Wohnen auch für die Zukunft zu gewährleisten, muss die Sanierungsquote auf über 3 Prozent anwachsen. Mit dem drei Jahre verspäteten Inkrafttreten des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) am 1. November zementiert die Bundesregierung den klimapolitischen Stillstand im Gebäudesektor mit deutlich zu niedrigen Energieeffizienzstandards.
Dazu erklärt Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH: "Die Bundesregierung betreibt klimapolitischen Raubbau im Gebäudebereich, indem sie notwendige CO2-Reduktionen im Neubau verhindert und es praktisch keine Anreize zur energetischen Sanierung gibt. Wir fordern die verantwortlichen Minister Seehofer, Altmaier und Schulze eindringlich auf, die im GEG festgeschriebenen und überholten Effizienzstandards sofort anzupassen. Außerdem brauchen wir dringen eine klimapolitisch sinnvolle Förderpolitik. Das heißt deutlich höher finanzielle Förderung bei der Bestandssanierung und Beendigung reiner Mitnahmeeffekte im Neubau."
Die klimapolitisch notwendigen finanziellen Mittel liegen laut Deutschem Mieterbund bei bis zu 25 Milliarden Euro pro Jahr. Das aktuelle Gesamtbudget für Klimaschutzmaßnahmen im Gebäudebereich beträgt circa 4 Milliarden Euro pro Jahr. Zudem müssen die Mittel deutlich zielgerichteter eingesetzt werden. Auf seit 2001 errichtete Neubauten entfallen lediglich 7 Prozent des Energieverbrauchs - die übrigen 93 Prozent sind Bestandsgebäude. Gleichzeitig ist die Darstellung der KfW-Fördermittel extrem intransparent: Nachvollziehbar dargestellt ist lediglich der Anteil der Neuzusagen, nicht jedoch der Anteil Fördermittel nach KfW-Programm und Effizienzstandards.
Dazu Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz der DUH: "Unser Faktencheck belegt, dass die Fördermittel zwar absolut nicht ausreichen, um die Klimaziele zu erreichen. Ohne sie würde die Klima-Bilanz des Gebäudebereichs allerdings katastrophal aussehen. Damit widerlegen wir, was von Lobbygruppen der Wohnungswirtschaft in der Debatte um einen klimafreundlichen Gebäudebereich immer wieder behauptet wird. Eins ist klar: Ohne energetische Sanierung mit ausreichender staatlicher Förderung sind die Klimaziele nicht erreichbar. Jetzt auf die Bremse zu treten, verursacht langfristig enorme volkswirtschaftliche Kosten und ist dramatisch für den Klimaschutz."
Hintergrund:
Im Zeitraum von 2010 bis 2018 wurden 341 Milliarden Euro für die energetische Sanierung in Wohngebäuden investiert - diesen stehen Reduktionen der Treibhausgas-Emissionen von minus 21 Prozent gegenüber, die allerdings nicht witterungsbereinigt sind. Was zunächst viel klingt, ist sowohl finanziell als auch klimapolitisch ein Tropfen auf den heißen Stein. Bei 19 Millionen Wohngebäuden flossen effektiv nur rund 18.000 Euro pro Gebäude in die Sanierung. Für das Erreichen der Klimaziele 2030 müssten die Emissionen in einem ähnlich langen Zeitraum zwischen 2018 und 2030 um etwa doppelt so viel, nämlich nochmal 40 Prozent gesenkt werden.
Der Anteil der energetischen Sanierungsmaßnahmen an den Gesamtbaumaßnahmen im Gebäudebereich ist sogar rückläufig: Zwischen 2010 und 2019 ist der Anteil von einem Drittel auf ein Viertel gesunken. Ebenso sind die Standards für Sanierung im Bestand seit 2009 faktisch nicht angehoben worden. Etwa 80 Prozent der Neuzusagen der wichtigen KfW-Programme "Energieeffizienz Bauen" und "Energieeffizienz Sanieren" entfallen auf den Neubau. Davon fließen wiederum fast 80 Prozent des Kreditvolumens in den Bau des veralteten KfW-Effizienzhausstandard 55. Die DUH fordert für Neubauten KfW-Standard 40 und für Bestandsgebäude KfW-Standard 55.
Deutschland drohen bei Verfehlung des Klimaziels 2030 Strafzahlungen in Höhe von 30 bis 60 Milliarden Euro. Aufgrund der geringen Effizienzanforderungen müssen heute gebaute oder sanierte Gebäude vor 2050 ein weiteres Mal zu Baustellen werden, was für Eigentümer unnötige Mehrkosten bedeutet. Höhere Energieeffizienzansprüche könnten bis zu 280.000 neue Arbeitsplätze in der Bauwirtschaft schaffen.
Links:
Zum Faktenpapier Energieeffizienz und einem 10-Punkte-Sofortprogramm für sozialverträgliche Gestaltung der energetischen Sanierung und mehr Klimaschutz in Gebäuden: http://l.duh.de/p201030
Umwelt: Leopoldina, Royal Society und Co kritisieren EU-Klimapolitik - Wissen - SZ.de
Ungewohnt deutlich fordern die nationalen Wissenschaftsakademien Europas eine radikalere Umweltpolitik. Herumdoktern am Status quo reiche nicht mehr.
Von Julian Rodemann
Vor Sibirien: Dramatische Messungen beim Arktiseis - DER SPIEGEL
Klimawandel: Steigende Meeresspiegel bedrohen Strände - Wissen - SZ.de
Der Meeresspiegelanstieg lässt sandige Küsten erodieren. Die Hälfte aller Strände könnte verschwinden, berichteten Forscher. Doch nun widersprechen Kollegen.
Von Julian Rodemann
Neues Projekt der Energy Watch Group: 100% Ökostrom für Taiwan | Hans-Josef Fell
Das Pandemiezeitalter muss nicht kommen - Gesundheit - SZ.de
Der Biodiversitätsrat IPBES warnt vor weiteren neuen Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übergehen könnten. Die Experten fordern Naturschutz als Prävention.
Von Thomas Krumenacker
Verkehrswende in Barcelona: Auf Superinseln haben Fahrräder und Fußgänger Vorrang - DER SPIEGEL
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GREEN EVENTS HAMBURG ist ein offenes, partizipatives und zukunftsorientiertes Netzwerk und besteht aus Akteuren, die sich ökologisch und sozial verantwortungsvollen Veranstaltungen widmen.
Die grenzenlose Freiheit unter den Wolken – klimareporter°
30. Oktober 2020
EU-Klimaziele: 60 Prozent weniger Klimagase bis 2030 sind möglich
UBA: Schnelle Reform des EU-Emissionshandels und mehr Dekarbonisierung bei Gebäuden und Verkehr nötig |
Das Umweltbundesamt (UBA) hält es für möglich, die Klimaemissionen in der EU bis 2030 um mindestens 60 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Zentral ist dabei eine schnelle Reform des EU-Emissionshandels: „Der Emissionshandel gehört zu den effizientesten EU-Klimaschutzinstrumenten. Ein Großteil der bis 2030 erforderlichen Emissionsminderungen kann und sollte durch ihn erfolgen. Gleichzeitig sind jedoch größere Emissionsminderungen in den Sektoren Gebäude und Verkehr erforderlich, die nicht vom EU-Emissionshandel erfasst werden.“ sagte UBA-Präsident Dirk Messner. Die Europäische Kommission hatte im September 2020 vorgeschlagen, die Klima-Emissionen der EU bis 2030 um mindestens 55 Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken. Bis Mitte 2021 will die EU-Kommission die dafür nötigen Umsetzungs-Instrumente vorschlagen. In einem neuen Diskussionsbeitrag stellt das UBA mehrere Optionen vor, wie sich EU-weit sogar mindestens 60 Prozent Minderung bis 2030 umsetzen lassen. Sie betreffen sowohl den EU-Emissionshandel als auch Bereiche, die nicht vom EU-Emissionshandel erfasst sind, also zum Beispiel Gebäude und Verkehr. Dieser wissenschaftliche Anstoß des UBA ist ausdrücklich kein Beitrag im Rahmen der deutschen Ratspräsidentschaft. |
Bei einem EU-Gesamtziel von minus 60
Prozent gegenüber 1990, müssten die Emissionen von Industrie- und
Energieanlagen im Emissionshandel bis 2030 laut
UBA
um mindestens 66 bis 71 Prozent gegenüber 2005 sinken.
UBA-Präsident Messner hält diesen zunächst überproportionalen Beitrag
des klassischen Emissionshandels für durchaus realistisch: „Die
tatsächlichen Emissionen von Energiewirtschaft und Industrie liegen seit
vielen Jahren deutlich unterhalb der festgelegten Obergrenze im
europäischen Emissionshandel. Dieses Cap muss an ein ambitionierteres
EU-Klimaziel für 2030 angepasst werden. Über die Senkung der
Zertifikatsmengen, die versteigert werden, könnte das schon kurzfristig
umgesetzt werden. Wichtig ist, dass die Unternehmen hier schnell
Planungssicherheit bekommen.“
Doch auch die bislang nicht vom Emissionshandel erfassten Sektoren, insbesondere Verkehr und Gebäude sowie Gewerbe, Teile der Industrie und die Landwirtschaft, müssen einen größeren Beitrag leisten als bisher. Bisher sind sie EU-weit für rund 60 Prozent der Emissionen verantwortlich. Eine Möglichkeit besteht darin, den Emissionshandel auch für Brennstoffe wie Benzin, Diesel, Gas oder Öl einzuführen. Ein Emissionshandel für Brennstoffe würde helfen, auch diese Emissionen europaweit kosteneffizient und verlässlich zu senken. Außerdem würden beträchtliche Finanzmittel generiert, die die Staaten nutzen könnten, um klimafreundliche Investitionen anzustoßen. Auch eine solidarische Verteilung der Mittel innerhalb der EU ist wichtig. Entscheidend ist laut UBA, dass zu Beginn eine klare Trennung zwischen den klassischen EU-Emissionshandelssektoren (Energie und Industrie) und den neuen Sektoren (vor allem Gebäude und Verkehr) stattfindet. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Minderung vor allem in den klassischen Sektoren stattfindet – dort ist die Emissionsminderung aktuell kostengünstiger. Ein gemeinsames System würde daher zunächst keine ausreichenden finanziellen Anreize setzen, sich von klimaschädlichen Techniken bei Gebäuden und Mobilität zu verabschieden. Parallel zur Erweiterung des Emissionshandels sollten europäische Vorgaben wie verschärfte Flottengrenzwerte für PKW oder LKW oder eine deutlich beschleunigte Sanierung des Gebäudebestands verbindliche Anstöße für ein Absenken der Emissionen geben. “Wir brauchen für die Sektoren Gebäude und Verkehr einen gut abgestimmten Instrumenten-Mix. Dazu gehört neben dem Emissionshandel ein kluger Mix aus ordnungsrechtlichen und fiskalischen Instrumenten, etwa die Förderung der energetischen Sanierung von Gebäuden.”, so UBA-Präsident Messner. Das UBA unterstützt daher das von der EU-Kommission für die erste Jahreshälfte 2021 angekündigte Klima -Gesetzespaket, mit dem die EU für ambitionierteren Klimaschutz bis 2030 fitgemacht werden soll. Ebenfalls eine Option für mehr Klimaschutz in der EU wäre eine Anpassung der individuellen, nationalen Emissionsbudgets aller Mitgliedstaaten an ein neues EU-Klimaziel. Dazu müsste ein stärkeres EU-Klimaziel auf alle Mitgliedstaaten neu aufgeteilt werden. Die Aushandlung einer solchen neuen Verpflichtung hält das UBA aber für potentiell sehr langwierig. Auch ein “Mechanismus zur Lückenschließung”, der den Mitgliedstaaten seitens der EU finanzielle Anreize gibt, mehr für den Klimaschutz zu tun, käme in Frage. Allerdings müsste eine ausreichende Finanzierung über EU-Mittel bereitgestellt werden und sichergestellt sein, dass Mitnahmeeffekte und Zielverfehlungen vermieden werden. |
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29. Oktober 2020
Protest : EU-Abgeordneter im Hungerstreik für den Klimaschutz
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28. Oktober 2020
Chemnitz wird Europäische Kulturhauptstadt 2025
Agro-Photovoltaik ins EEG: Agrar- und Energiewende vereinen | Hans-Josef Fell
Der Klimawandel erfordert nicht nur die schnellstmögliche Beendigung jeglicher Emissionen und die bestmögliche Adaption an sich dramatisch verändernde klimatische Bedingungen, sondern auch den Erhalt und weitest möglichen Wiederaufbau verlorengegangener Biodiversität. In der voranschreitenden Klimakrise dürfen wir diese drei Ziele nicht gegeneinander auszuspielen, sondern müssen sie so effizient wie möglich verbinden. Denn die vorhandene Fläche in Deutschland ist begrenzt und bereits vielerorts durch landwirtschaftliche Nutzflächen in Beschlag genommen. Wie lassen sich nun Landwirtschaft, Biodiversität und erneuerbare Energiegewinnung nachhaltig vereinen?
Ein hervorragendes Beispiel für eine solche Kombination ist die Agro-Photovoltaik (APV). Denn sie ermöglicht über die Doppelnutzung des Ackers eine hochgradig effiziente Flächennutzung und bietet neben der zusätzlichen Energiegewinnung auch verschiedenste Vorteile für die Landwirtschaft und den Erhalt der Biodiversität auf dem Land.
Burger King muss käfigfrei werden • Albert Schweitzer Stiftung
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Corona-Leugner: Wie die Blitzradikalisierung funktioniert - Kolumne - DER SPIEGEL
Greenpeace Energy appelliert an Bundesregierung: "Nur erneuerbar produzierter Wasserstoff sollte finanziell entlastet werden"
Hamburg/Berlin (ots)
Der Ökoenergieanbieter Greenpeace Energy fordert von der Bundesregierung, die Produktion von Wasserstoff nur dann von der EEG-Umlage zu entlasten, wenn dieser im Sinne der Energiewende mit überschüssigem Wind- und Solarstrom produziert wird. "Wir dürfen hier keine Verfahren begünstigen, deren Grundlage fossile Energieträger sind, weil sie falsche Pfadabhängigkeiten etablieren und so eine erfolgreiche, rasche Energiewende verhindern", warnt Sönke Tangermann, Vorstand bei Greenpeace Energy.
Die Energiegenossenschaft appellierte in dieser Woche auch mit einer entsprechenden Stellungnahme an das federführende Bundeswirtschaftsministerium, das derzeit mit Verbänden und Unternehmen im Austausch ist. Im Rahmen dieses Stakeholder-Dialogs stellte das BMWi zuletzt auch eine mögliche Option vor, in der Wasserstoff unabhängig von der Herkunft des Stroms von der EEG-Umlage befreit werden soll. Diese Möglichkeit lehnt Greenpeace Energy kategorisch ab.
Stattdessen engagiert sich Greenpeace Energy für eine - ebenfalls vom BMWi als mögliche Option vorgesehene - gesetzliche Komplettbefreiung nur für erneuerbar produzierten Wasserstoff. "Eine Besserstellung soll auch einen zusätzlichen Anreiz schaffen, der Investitionen in den Hochlauf einer ausschließlich grünen Wasserstoffwirtschaft honoriert und anreizt", heißt es in der Stellungnahme. Ein Markthochlauf mit grünem Wasserstoff bei gleichzeitig ambitionierten Ökostrom-Ausbauvorhaben kann nach Ansicht der Energiegenossenschaft gelingen - wenn die Politik dies will.
"In jedem Fall ist allerdings ein konsequentes Nachweissystem für die garantierte Grünstrom-Eigenschaft nötig", so Tangermann. Die bisher üblichen Herkunftsnachweise (HKN) sind für ihn nicht ausreichend, da diese in Europa unabhängig von der tatsächlichen Stromproduktion gehandelt werden können. Ein Lieferant könne so die eingesetzten Strommengen nachträglich "vergrünen". "Die Bundesregierung muss ein potenzielles Greenwashing beim Wasserstoff von Anfang verhindern", so Tangermann. Greenpeace Energy schlägt deshalb vor, dass Betreiber von Elektrolyseuren ihren Strom per direktem Liefervertrag - so genannten "Power Purchase Agreements" (PPA) - von Wind- oder Solaranlagen beziehen, mit denen sie die Grünstrom-Qualität einwandfrei garantieren können.
Des Weiteren fordert Greenpeace Energy, die Auslastungszeiten umlagebefreiter Elektrolyseure zu begrenzen: Diese sollen vor allem jene Zeiträume zur Wasserstoffproduktion nutzen, in denen besonders viel Strom aus Wind und Sonne im Netz ist. "Wenn die Wasserstoff-Produktion sich darauf konzentriert, zeitweise auftretende Ökostrom-Überschüsse abzufangen, ist der Nutzen für die Energiewende am größten", so Tangermann. Greenpeace Energy schlägt deshalb vor, die EEG-Entlastung für Elektrolyseure bei 3.500 Volllaststunden im Jahr zu deckeln.
Hintergrund: Wasserstoff gilt als entscheidender Baustein für die Energiewende, weil er als flexibles Speichermedium Ökostrom-Schwankungen ausgleichen und daneben Wirtschaftssektoren wie Verkehr und Wärme mit erneuerbarer Energie versorgen kann, die sich nicht mit Ökostrom direkt dekarbonisieren lassen. Bereits in ihrer im Sommer vorgelegten "Nationalen Wasserstoffstrategie" hatte die Bundesregierung in Aussicht gestellt, so genannten grünen Wasserstoff - also solchen, der ausschließlich mit erneuerbarem Strom per Elektrolyse produziert wird - von der EEG-Umlage zu befreien. Nun wird erwartet, dass das BMWi bereits in den kommenden Tagen einen konkreten Vorschlag zur Stromherkunft in der umlagebefreiten Wasserstoffproduktion vorlegen wird. Dieser soll in die aktuelle EEG-Novelle einfließen soll, über die der Bundestag in dieser Woche in erster Lesung debattiert.
▷ Dramatische Belastung von Kindern mit Umweltgiften: Kinderrecht auf eine gesunde ... | Presseportal
Erst Mensch und Tier, dann der Golfplatz' – klimareporter°
Der kommunale Spitzenverband VKU will Städte und Gemeinden klimarobuster machen. Zudem erwartet der Verband, dass die Kommunen im Dialog mit der Lokalwirtschaft Strategien für einen schonenderen Umgang mit Wasser entwickeln.
Terry Pratchett
„Nur weil du paranoid bist, heißt das nicht, dass sie nicht hinter dir her sind.“
Greta Thunberg wirft EU-Parlament "ökologische Zerstörung" vor - Beschluss zu Agrarreform - DER SPIEGEL
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Energiewende-Studie: CO2-Ausstoß der Kraftwerke könnte dauerhaft sinken - DER SPIEGEL
27. Oktober 2020
"Stille Pandemie": Wie Umweltgifte Kinder schädigen - Politik - SZ.de
Die globale Umweltverschmutzung schädigt vor allem Kinder. Das Hilfswerk Terre des Hommes startet daher eine weltweite Kampagne. Ziel ist ein Recht der jungen Generation auf eine gesunde Umwelt.
Von Edeltraud Rattenhuber, München