11. April 2024

Die Altmark von den Hinterlassenschaften des Bergbaues befreien statt durch Aufsuchung von Lithium noch mehr belasten



  • Die Altmark wurde (und wird immer noch) mehr als ein halbes Jahrhundert lang durch die Erdgasförderung belastet und geschädigt.
  • An die tausend Bohrschlammgruben wurden zur DDR-Zeit nicht saniert, sondern nur mit Erde zugeschoben. In diesem Zustand befinden sie sich heute noch. Das darin enthaltene Material belastet und kontaminiert Böden und Grundwasser.
  • Die Landesanstalt für Altlasten-Freistellung (LAF) weigert sich, den Schadstoffgehalt der Gruben auch nur zu registrieren. Lediglich 15 Gruben sollen als Stichproben untersucht und die Ergebnisse dann extrapoliert werden.
  • Die viele Jahrzehnte alten und viele hundert Kilometer langen Rohgas-Rohre sind marode. Etliche Havarien mit Bodenkontamination wurden öffentlich bekannt, da sie von Bürgern zufällig entdeckt wurden.  Dass es weitere nicht bekannt gewordene Havarien gibt, muss vermutet werden.
  • Hotspot ist die Giftschlammgrube Brüchau. Dass sie undicht ist, war seit Beginn ihrer Nutzung bekannt. Nachdem dies jahrzehntelang verharmlost wurde, stellte sich bei der letzten Untersuchung unwiderlegbar heraus, dass die angeblich abdichtende Schicht aus Geschiebemergel in vielen Bereichen dünner als 30 cm und in weiteren Bereichen überhaupt nicht vorhanden ist.  Somit stellt die Auskofferung der Grube die einzige Sanierungsmöglichkeit dar. Zu diesem Schluss ist auch das Landesbergamt gekommen und hat die Auskofferung angeordnet. Durch einstimmigen Beschluss hat der Landtag dies bekräftigt. Ausgeführt wurde der Beschluss jedoch nicht. Seit Einstellung des Betriebs im Jahr 2012, also seit nunmehr 12 Jahren ist nichts geschehen, das die Gifte daran hindert,  weiter ins Grundwasser überzugehen. - Trotz aller Fakten wird die Giftgrube weiterhin verharmlost und aufgewertet, indem sie als "Deponie" bezeichnet wird. Dies zu tun, ist Gesetzesbruch, denn "Deponie" ist ein genau definierter Rechtsbegriff, dem die Grube Brüchau in keiner Weise entspricht.
  • Wir protestieren dagegen, dass laut Landesentwicklungsplan die Aufsuchung und Förderung von Lithium in der Altmark vorgesehen wird. In der Altmark steht die Auskofferung der Brüchauer Giftgrube und die Sanierung der Bohrschlammgruben an, nicht die Fortsetzung  der Landschaftszerrüttung durch eine zusätzliche neue Bergbautätigkeit.
  • Auch möchten wir darauf hinweisen, dass Lithium in vieler Hinsicht ein problematisches Material ist. Es laufen zahlreiche Forschungen, Batterien auf Basis von Salz, Natrium und anderen unproblematischen Stoffen herzustellen.
  • Es kann nicht sein,  dass die Altmark durch Lithium-Förderung weiter ramponiert wird, während vorteilhafte Alternativen sich der Markteinführung nähern. 

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