Die Altmark von den Hinterlassenschaften des Bergbaues befreien statt durch Aufsuchung von Lithium noch mehr belasten
- Die Altmark wurde (und wird immer noch) mehr als ein halbes
Jahrhundert lang durch die Erdgasförderung belastet und
geschädigt.
- An die tausend Bohrschlammgruben wurden zur DDR-Zeit nicht
saniert, sondern nur mit Erde zugeschoben. In diesem Zustand
befinden sie sich heute noch. Das darin enthaltene Material
belastet und kontaminiert Böden und Grundwasser.
- Die Landesanstalt für Altlasten-Freistellung (LAF) weigert
sich, den Schadstoffgehalt der Gruben auch nur zu registrieren.
Lediglich 15 Gruben sollen als Stichproben untersucht und die
Ergebnisse dann extrapoliert werden.
- Die viele Jahrzehnte alten und viele hundert Kilometer langen
Rohgas-Rohre sind marode. Etliche Havarien mit
Bodenkontamination wurden öffentlich bekannt, da sie von Bürgern
zufällig entdeckt wurden. Dass es weitere nicht bekannt
gewordene Havarien gibt, muss vermutet werden.
- Hotspot ist die Giftschlammgrube Brüchau. Dass sie undicht
ist, war seit Beginn ihrer Nutzung bekannt. Nachdem dies
jahrzehntelang verharmlost wurde, stellte sich bei der letzten
Untersuchung unwiderlegbar heraus, dass die angeblich
abdichtende Schicht aus Geschiebemergel in vielen Bereichen
dünner als 30 cm und in weiteren Bereichen überhaupt nicht
vorhanden ist. Somit stellt die Auskofferung der Grube die
einzige Sanierungsmöglichkeit dar. Zu diesem Schluss ist auch
das Landesbergamt gekommen und hat die Auskofferung angeordnet.
Durch einstimmigen Beschluss hat der Landtag dies
bekräftigt. Ausgeführt wurde der Beschluss jedoch nicht. Seit
Einstellung des Betriebs im Jahr 2012, also seit nunmehr 12
Jahren ist nichts geschehen, das die Gifte daran hindert,
weiter ins Grundwasser überzugehen. - Trotz aller Fakten wird
die Giftgrube weiterhin verharmlost und aufgewertet, indem sie
als "Deponie" bezeichnet wird. Dies zu tun, ist Gesetzesbruch,
denn "Deponie" ist ein genau definierter Rechtsbegriff, dem die
Grube Brüchau in keiner Weise entspricht.
- Wir protestieren dagegen, dass laut Landesentwicklungsplan die
Aufsuchung und Förderung von Lithium in der Altmark vorgesehen
wird. In der Altmark steht die Auskofferung der Brüchauer
Giftgrube und die Sanierung der Bohrschlammgruben an, nicht die
Fortsetzung der Landschaftszerrüttung durch eine zusätzliche
neue Bergbautätigkeit.
- Auch möchten wir darauf hinweisen, dass Lithium in vieler
Hinsicht ein problematisches Material ist. Es laufen zahlreiche
Forschungen, Batterien auf Basis von Salz, Natrium und anderen
unproblematischen Stoffen herzustellen.
- Es kann nicht sein, dass die Altmark durch Lithium-Förderung
weiter ramponiert wird, während vorteilhafte Alternativen sich
der Markteinführung nähern.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen