18. Januar 2018

Heinz Kahlau

VERMISCHUNGEN (1977)
Da sind sie aufeinander zu gekommen,
wie Meer und Himmel, die der Sturmwind jagt.
In ihrer Brandung sind sie hingeschwommen
und haben nicht nach Ort und Zeit gefragt.
Sie waren ganz in ihrem Kuss vergangen,
so, dass der eine auch der andere war.
Sie war in ihm und er in ihr gefangen.
Sie wurden eine Haut, ein Herz, ein Haar.
Dort, wo sich Meer und Himmel immer finden,
ist die Vermischung laut und voll Gewalt.
Doch in den höchsten Höhen, tiefsten Gründen,
sind Meer und Himmel weiter still und kalt.

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