Knapp 99 Prozent von Samsung Stromverbrauch aus schmutziger Energie
Berlin,
30. 1. 2018 – Für einen schnellen Umstieg des koreanischen
Elektronikkonzerns Samsung auf klimafreundliche Erneuerbare Energien
demonstrieren Greenpeace-Aktivisten heute in Taipei, Seoul und Berlin.
Vor einem 35 Meter breiten Samsung-Werbeplakat an der Fassade des
Berliner Schlosses fordern zehn Greenpeace-Kletterer mit einem 40
Quadratmeter großen Banner „Go 100% Renewable Energy Now!“. Samsung ist
Weltmarktführer für mobile Kommunikation und Hauptsponsor der in zwei
Wochen beginnenden Olympischen Winterspiele. Während die Winterspiele
vollständig mit Erneuerbaren Energien versorgt werden, verbraucht
Samsung noch immer nahezu ausschließlich Strom aus Kohle- und
Atommeilern. „Samsung versucht sich als Sponsor der Olympischen Spiele
ein grünes Mäntelchen überzuziehen, aber das kann die schmutzige
Energieversorgung des Konzerns nicht kaschieren“, sagt Niklas Schinerl,
Greenpeace-Energieexperte. „Nur wenn Samsung sich schnell von alten,
schmutzigen Energien verabschiedet und auf klimafreundliche Erneuerbare
umstellt, kann der Konzern zu einem wirklich modernen Konzern werden.“
Samsung
deckt bislang lediglich 1,09 Prozent seines Strombedarfs aus
Erneuerbaren Energien. Im Jahr 2016 verbrauchte das Unternehmen gut
16.000 Gigawattstunden Strom – etwa so viel wie die Dominikanische
Republik. Konkurrenten wie Apple, Google und HP ergreifen bereits eine
Reihe von Maßnahmen, um den Umstieg auf Erneuerbare Energien
voranzutreiben. Samsung hat bisher nicht öffentlich erklärt, welche
konkreten Schritte der Konzern gehen wird, um den Umweltschäden seiner
Produktion entgegenzuwirken. „Der Energieanstieg von Samsung ist enorm.
Seit den letzten Winterspielen in Russland ist Samsungs Energieverbrauch
aus dreckiger Energie sogar noch um 45 Prozent gestiegen. Steuert
Samsung nicht gegen, wird der Konzern bei den nächsten Olympischen
Winterspielen 2022 nochmal 60 Prozent mehr an Treibhausgasen
produzieren“, so Schinerl.
Samsung bildet Schlusslicht
Mit
400 Millionen Smartphones ist Samsung der weltgrößte Hersteller von
Mobiltelefonen und einer der größten Produzenten von Bauteilen zur
elektronischen Kommunikation. Mit insgesamt 36 Produktionsstandorten und
2.000 Lieferanten weltweit expandiert der Konzern auch in Südostasien,
eine Region die mit am stärksten vom Klimawandel betroffen ist. Im
Greenpeace Elektronik-Ratgeber (Link: http://act.gp/2DKuezE) von 2017 bildet Samsung das Schlusslicht. Für den Ratgeber
hatte Greenpeace 17 Technologieunternehmen geprüft und bewertet.
Angeführt wird das Greenpeace-Ranking von Fairphone und Apple. Beide
Konkurrenten verzichten bei der Produktion ihrer Mobilfunkgeräte auf
gefährliche Chemikalien und produzieren klimafreundlich.
Greenpeace
fordert mit seiner internationalen Green-IT-Kampagne nachhaltige und
faire Produktionsbedingungen in der Elektronikbranche.
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