„Deutschland ist weiter unter den Top
Ten der Schattenfinanzplätze - vor Ländern wie Panama, den Niederlanden
oder Malta. Die viertgrößte Volkswirtschaft der Erde richtet als
Gangster's Paradise mehr Schaden an als viele notorische Steueroasen.
Über drei Billionen Euro an unversteuerten Auslandsgeldern werden im
deutschen Finanzsektor verwaltet“, kommentiert Fabio De Masi,
Finanzexperte der Fraktion DIE LINKE, die Veröffentlichung des
Schattenfinanzindex (Financial Secrecy Index, FSI) 2018 durch das
internationale Tax Justice Network. De Masi weiter:
„Unser Ranking bei Finanztransparenz hat sich gegenüber 2015 trotz
Panama Papers und Co. noch verschlechtert. Die Große Koalition ist daher
zunehmend ein Sicherheitsrisiko und ermutigt die Mafia bzw. die
organisierte Kriminalität, schmutziges Geld in Deutschland zu waschen -
bis hin zur Terrorfinanzierung.
Auch laut Bundeskriminalamt ist Deutschland ein Paradies für
Geldwäsche. Dies gilt wegen schlechter Gesetze und mangelhafter Aufsicht
insbesondere im Immobiliensektor. Die Ansiedlung der Financial
Intelligence Unit beim Zoll mündete im Fiasko mit tausenden
unbearbeiteten Geldwäscheverdachtsmeldungen und zu wenig qualifiziertem
Personal. Die Bundesregierung blockiert zugleich mit Luxemburg und den
üblichen Verdächtigen auf EU-Ebene Vorschläge zur umfassenden
Transparenz von Konzerngewinnen und den wahren Eigentümern von
Briefkastenfirmen.
Wir brauchen endlich ernsthafte Reformen bei der Offenlegung von
Konzerngewinnen und den öffentlichen Registern aller wahren Eigner von
Briefkastenfirmen und Stiftungen sowie das Ende nicht registrierter
Inhaberaktien. Immobilienregister müssen zentralisiert und – mit
gewissen Ausnahmen – veröffentlicht werden. Finanzbehörden und
Geldwäscheaufsicht brauchen hinreichend Personal, Kompetenzen und
politische Unterstützung, um den Gesetzesvollzug zu gewährleisten.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen