18. Januar 2018

Bundesregierung steht für eine zerstörerische Milch- und Fleischindustrie

„Es ist eine Farce, dass sich die Bundesregierung bei der Grünen Woche als Anwältin einer nachhaltigen Tierhaltung präsentiert. Die deutsche Agrarpolitik unter Noch-Minister Christian Schmidt steht für eine zerstörerische Milch- und Fleischindustrie, die auf dem massenhaften Import von Futtermitteln aus Lateinamerika und dem ständig steigenden Export von Fleisch- und Milchprodukten nach Afrika und andere Weltregionen beruht“, erklärt Eva-Maria Schreiber, Expertin für Entwicklungspolitik der Fraktion DIE LINKE, anlässlich des heute beginnenden Global Forum on Food and Agriculture (GFFA). Schreiber weiter:

„Dieses Agrarmodell produziert nicht nur unendliches Tierleiden, sondern zerstört auch die bäuerlichen Strukturen in Deutschland und den Entwicklungsländern. In Lateinamerika hat der anhaltende Sojaboom drastische Folgen: Immer mehr Bäuerinnen und Bauern verlieren ihr Land oder sterben an den Folgen der hochgiftigen Pestizidcocktails, die beim Sojaanbau zum Einsatz kommen. In vielen afrikanischen Ländern können Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ihre Lebensmittel aufgrund der übermächtigen Konkurrenz von europäischem Billigfleisch oder Dumpingmilch nicht mehr absetzen und gehen zugrunde. Und auch in Deutschland fallen immer mehr Höfe dem enormen Preisdruck zum Opfer, den Tierfabriken und Riesenschlachtställe auf sie ausüben.


DIE LINKE lehnt diese Politik im Interesse der Agrarindustrie ab und fordert: eine agrarökologische Wende hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft weltweit, eine andere Handelspolitik, den Stopp der Freihandelsabkommen wie EPAs und CETA und eine nachweisliche Unterstützung von kleinbäuerlichen Strukturen.“

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