„Es ist eine Farce, dass sich die
Bundesregierung bei der Grünen Woche als Anwältin einer nachhaltigen
Tierhaltung präsentiert. Die deutsche Agrarpolitik unter Noch-Minister
Christian Schmidt steht für eine zerstörerische Milch- und
Fleischindustrie, die auf dem massenhaften Import von Futtermitteln aus
Lateinamerika und dem ständig steigenden Export von Fleisch- und
Milchprodukten nach Afrika und andere Weltregionen beruht“, erklärt
Eva-Maria Schreiber, Expertin für Entwicklungspolitik der Fraktion DIE
LINKE, anlässlich des heute beginnenden Global Forum on Food and
Agriculture (GFFA). Schreiber weiter:
„Dieses Agrarmodell produziert nicht nur unendliches Tierleiden,
sondern zerstört auch die bäuerlichen Strukturen in Deutschland und den
Entwicklungsländern. In Lateinamerika hat der anhaltende Sojaboom
drastische Folgen: Immer mehr Bäuerinnen und Bauern verlieren ihr Land
oder sterben an den Folgen der hochgiftigen Pestizidcocktails, die beim
Sojaanbau zum Einsatz kommen. In vielen afrikanischen Ländern können
Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ihre Lebensmittel aufgrund der
übermächtigen Konkurrenz von europäischem Billigfleisch oder
Dumpingmilch nicht mehr absetzen und gehen zugrunde. Und auch in
Deutschland fallen immer mehr Höfe dem enormen Preisdruck zum Opfer, den
Tierfabriken und Riesenschlachtställe auf sie ausüben.
DIE LINKE lehnt diese Politik im Interesse der Agrarindustrie ab und
fordert: eine agrarökologische Wende hin zu einer nachhaltigen
Landwirtschaft weltweit, eine andere Handelspolitik, den Stopp der
Freihandelsabkommen wie EPAs und CETA und eine nachweisliche
Unterstützung von kleinbäuerlichen Strukturen.“
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