„PISA offenbart ein Schulsystem der
Abgehängten und der Überflieger und zeigt erneut: Die
Chancengerechtigkeit im deutschen Bildungssystem bleibt weiter unter
OECD-Durchschnitt“, erklärt Birke Bull-Bischoff zu den heute
veröffentlichten Ergebnissen einer PISA-Sonderstudie zum Schulerfolg
sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler. Die Bildungsexpertin
der Fraktion DIE LINKE weiter:
„Erfreulich ist, dass mittlerweile 32,3 Prozent der betroffenen
Schüler erfolgreich sind trotz ihrer ungünstigen sozialen, ökonomischen
Ausgangslage. Das heißt jedoch im Umkehrschluss: 67,7 Prozent der
benachteiligten Schülerinnen und Schüler wird der Bildungserfolg in den
Schulen vorenthalten oder erschwert. Unterrichtsausfall, Lehrermangel,
ständig wechselndes Personal, schlechte Lern- und Lehrbedingungen etc.
schaden dem Schulklima und der Schulentwicklung.
Die Rahmenbedingungen an den Schulen müssen verbessert werden. Wir
brauchen Gemeinschaftsschulen und kein Herumsortieren im mehrgliedrigen
Schulsystem. Wir brauchen gut ausgebildetes und ausreichendes Personal
an den Schulen. Wir brauchen längeres gemeinsames Lernen mit sozialer
Durchmischung statt Brennpunktschulen. Wir brauchen einen Rechtsanspruch
auf einen Ganztagsschulplatz und Beitragsfreiheit in der Bildung, das
ist ein wichtiger Grundpfeiler, um den persönlichen Bildungserfolg von
der sozialen Lage zu entkoppeln. Jede und jeder hat das Recht auf
hochwertige Bildung.
Wir erwarten von Union und SPD, dass sie bei ihren
Koalitionsverhandlungen noch deutlich nachlegen - für mehr
Chancengerechtigkeit und bessere Rahmenbedingungen im Bildungssystem.
Keine halben Sachen bei der Aufhebung des Kooperationsverbots sowie eine
deutliche Erhöhung bei den Bildungsausgaben.“
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