Verhandler wollen diese Woche außergesetzliche Streitschlichtung beschließen
Hamburg/Brüssel, 22. 02. 2016 – Gegen
undemokratische Schiedsgerichte, die in der heute startenden
TTIP-Verhandlungsrunde beschlossen werden sollen, demonstrieren
heute 30 Greenpeace Aktivisten aus sieben Ländern in Brüssel. Die
Umweltschützer haben sich an den Eingängen des Konferenzzentrums
angekettet, Kletterer haben ein Transparent mit dem Slogan „TTIP – dead
end trade deal“ („Sackgasse TTIP“) an der Front des Gebäudes befestigt.
Dort verhandeln von heute an Vertreter der USA und EU erstmals über
private Schiedsgerichte als Bestandteil des umstrittenen
Handelsabkommens TTIP. Die in dieser Woche stattfindende
Verhandlungsrunde soll das Verfahren zum Investitionsschutz festlegen. „Dieses
Abkommen bringt undemokratische Strukturen und zerstört potentiell
Verbraucher- und Umweltschutzgesetze. TTIP muss gestoppt werden“, sagt Jürgen Knirsch, Handelsexperte von Greenpeace.
EU-Kommission unterstützt Paralleljustiz und private Schiedsrichter
Die ab heute verhandelten Schiedsgerichte räumen ausländischen Unternehmen das Recht zur Klage gegen Staaten ein. Über den Ausgang der Verfahren urteilen Schiedsgremien,
die keine Gerichte im herkömmlichen Rechtsverständnis sind. Ihre
Mitglieder sind weder Richter, noch nationalen oder EU Gesetzen
verpflichtet. Die Legitimität und Notwendigkeit der diskutierten
Schiedsgerichte bestreitet deshalb auch der Deutsche Richterbund
(http://gpurl.de/p0sui).
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