Hamburg, 25. Februar 2016 – Die isländische Walfangflotte wird in diesem Jahr keine Finnwale jagen. Dies gab heute Kristjan Loftsson, Geschäftsführer des isländischen Walfangunternehmens Hvalur bekannt. Greenpeace Meeresbiologe Thilo Maack kommentiert die Entscheidung:
“Heute
ist ein guter Tag für den internationalen Walschutz. Die Entscheidung
rettet das Leben von 154 Finnwalen, die auf der diesjährigen
Abschussliste standen.
Die
gute Nachricht kommt nicht überraschend. Die Menschen wollen kein
Finnwalfleisch mehr. In Japans und Islands Kühlhäusern lagern seit
Jahren tausende Tonnen Finnwalfleisch, für das sich keine Abnehmer mehr
finden.
Auch
Islands letzter Walfänger hat endlich verstanden: Walfang gehört ins
Geschichtsbuch. Im 21. Jahrhundert hat die grausame Jagd keinen Platz
mehr. Jetzt müssen Norwegen und Japan folgen!“
Für Rückfragen erreichen Sie Thilo Maack unter Tel. 0171-8780 841 oder thilo.maack@greenpeace.de .Hintergrundinformationen:
Da es in Island keinen Markt für Finnwal gibt, hat Loftsson das Finnwalfleisch bisher nach Japan exportiert. Als Grund für die diesjährige Absage der Jagd gab Loftsson an, das Fleisch nach japanischen Standards chemisch analysieren zu müssen, was zu "endlosen Hindernissen" führen würde. Loftsson führte weiterhin aus, dass wenn ihm dies vorher bekannt gewesen wäre, er den Walfang 2009 gar nicht erst aufgenommen hätte. Die Fangquote beträgt bis zum Jahr 2018 jährlich 154 Finnwale. Quelle: http://www.mbl.is/frettir/innlent/2016/02/25/engar_storhvalaveidar_naesta_sumar/
Islands Walfang:
Nur Island, Japan und Norwegen betreiben noch Walfang, obwohl sie als Mitglieder der Internationalen Walfangkommission (IWC) eigentlich an das internationale Walfangverbot von 1986 gebunden wären. Allerdings hat Island gegen den IWC-Beschluss offiziell Vorbehalte angemeldet und ist deswegen formaljuristisch nicht daran gebunden.
Die jährliche Abschussquote beträgt noch bis zum Jahr 2018 jährlich 154 Finnwale. Das Finnwalfleisch ist ausschließlich für den Export bestimmt. Damit ignoriert Kristjan Loftsson das internationale Handelsverbot für Walprodukte, ausgesprochen durch das Washingtoner Artenschutzabkommen CITES (Convention on International Trade of Endangered Species). In den vergangenen Jahren gingen immer wieder Walfleischlieferungen nach Japan. Teilweise lagerten diese Container auch in den Häfen von Rotterdam und Hamburg zwischen. Im Sommer 2013 gelang es Greenpeace, einen der Transporte aufzuspüren. Mit Erfolg: Das Walfleisch wurde zurück zum Absender geschickt.
Greenpeace-Position zum Walfang: https://www.greenpeace.de/themen/artenvielfalt/meeressaeuger/wie-steht-greenpeace-zum-walfang
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen